Eine starke Performancekultur ist der Schlüssel für ein erfolgreiches und nachhaltiges Unternehmen. Annika in der Beek, Chief People Officer bei Statista, zeigt, wie durch eine datengetriebene, transparente und kollaborative HR-Strategie nicht nur die Leistung der Mitarbeitenden gesteigert, sondern auch die Innovationskraft des Unternehmens nachhaltig gefördert werden kann.
Im Zeitalter tiefgreifender Transformationen ist die Verbindung zwischen Human Resources (HR) und Unternehmensentwicklung essenziell. Besonders im HR-Bereich liegen entscheidende Hebel, um Wandel aktiv zu gestalten und eine Performancekultur zu schaffen, die Innovation vorantreibt und Wettbewerbsvorteile sichert. Dabei sind fundierte Datenanalysen, Transparenz, Zusammenarbeit und Innovationsgeist die Bausteine einer zukunftsfähigen Kultur.
Daten und Analyse als Entscheidungsgrundlage
Bei Statista glauben wir an die transformative Macht der Daten und Analyse. Entscheidungen werden auf Basis fundierter Erkenntnisse und Auswertungen getroffen, um sicherzustellen, dass sie auf soliden Informationen beruhen. Genauigkeit und Integrität der Daten sind unverhandelbar, während Biases durch diverse Teams, robuste Methoden und kontinuierliche Überwachung minimiert werden.
Ein Best Practice Beispiel für den Einsatz von Daten ist die Ableitung der People-Agenda und der HR-Maßnahmen. Dabei spielen Informationen wie Recruiting-Gründe für Ab- und Zusagen, Feedback aus Engagement-Surveys, Performance-Gesprächen sowie Learning- und Development-Daten eine zentrale Rolle. Diese Informationen ermöglichen es, gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeitendenmotivation und -bindung zu entwickeln.
Ein weiteres Beispiel ist das Exit-Interview, das uns zeigt, warum Mitarbeitende das Unternehmen verlassen und an welchen Stellschrauben wir arbeiten müssen, um Top-Talente zu halten.
Eine sorgfältige Auseinandersetzung mit Daten schafft Vertrauen und bietet eine verlässliche Grundlage, auf der Veränderungen im Unternehmen wirksam vorangetrieben werden können.
Transparenz und Offenheit als Schlüssel zur stetigen Verbesserung
Offenheit und Transparenz sind die Basis unserer Kommunikationskultur, und die Einbindung dieser Werte ist essenziell für eine Kultur, die sich weiterentwickelt. Durch psychologische Sicherheit, also ein angstfreies Arbeitsumfeld, fühlen sich Mitarbeitende befähigt, Ideen offen zu teilen und Prozesse aktiv mitzugestalten. Diese Offenheit fördert kontinuierliche Verbesserungen und hilft uns, flexibel auf die sich wandelnde Arbeitswelt zu reagieren.
HR muss eine Feedbackkultur etablieren, die konstruktive Kritik und neue Ideen unterstützt. Führungskräfte spielen dabei eine Schlüsselrolle, indem sie Transparenz vorleben, regelmäßig Feedback annehmen und selbst konstruktive Kritik üben. So schaffen sie Vertrauen und verankern eine echte Performancekultur im Unternehmen.
Ein Beispiel für diese Offenheit sind regelmäßige Townhall-Meetings, bei denen Führungskräfte transparent über die Unternehmensentwicklung berichten und Mitarbeitende aktiv Fragen stellen oder Feedback geben können. Auch Engagement Tools wie OfficeVibe fördern den transparenten Dialog und ermöglichen es, frühzeitig Rückmeldung und Verbesserungsvorschläge der Mitarbeitenden zu erhalten und diese aktiv an der Unternehmensentwicklung teilhaben zu lassen.
Hier sind aus meiner Sicht zwei weitere Aspekte zu berücksichtigen: Die genannten Maßnahmen stellen grundlegende Hygienefaktoren dar und werden von Top-Talenten als selbstverständlich vorausgesetzt; ihr Fehlen wird eher negativ wahrgenommen. Entscheidend ist daher, wie Tools aktiv gelebt und nachhaltig in den Arbeitsalltag eingebunden werden.
Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Bei Statista ist Zusammenarbeit das Fundament unseres Erfolgs. Dieser entsteht durch die Synergie vielfältiger Perspektiven und Talente, die in interdisziplinären Teams zusammenkommen. Eine Kultur der Wertschätzung sorgt dafür, dass jede Stimme zählt und Ideen ernst genommen werden. Unsere Fachkompetenzen reichen von Editorial Content über Tech bis Design – diese Vielfalt hebt uns von klassischen Tech-Startups ab. Obwohl nicht jede Idee umgesetzt wird, zählt der Austausch: Nach intensiven Diskussionen folgt das Prinzip „Disagree and Commit”, bei dem alle gemeinsam hinter der Entscheidung stehen. Diese Kultur stärkt unsere Innovationskraft und schafft ein motivierendes Arbeitsumfeld. Führungskräfte unterstützen diesen Prozess, indem sie transparent entscheiden und den „Disagree and Commit”-Ansatz aktiv vorleben. So fördern sie Vertrauen und ermutigen die Mitarbeitenden, sich einzubringen.
Innovation als Triebfeder für Fortschritt
Wir ermutigen unsere Mitarbeitenden, Neues auszuprobieren, zu experimentieren und aus Fehlern zu lernen. Eine Kultur des experimentellen Denkens und der Fehlerakzeptanz ebnet den Weg für mutige neue Ideen und Lösungen. Dabei ist es uns wichtig, bei Fehlern einen offenen Austausch zu fördern, in dem auf sachlicher Ebene der Verlauf des Geschehens ohne „Finger Pointing” oder die Frage nach persönlicher Schuld besprochen wird. Stattdessen konzentrieren wir uns darauf, aus Fehlern zu lernen, sodass derselbe Fehler sich nicht wiederholt. Diese Herangehensweise fördert kreatives Lernen und schafft Raum für kontinuierliche Verbesserung. Durch diesen innovativen Ansatz sind wir in der Lage, flexibel und schnell auf sich verändernde Marktanforderungen zu reagieren und neue Maßstäbe zu setzen.
Performancekultur für nachhaltiges Wachstum
Eine starke Performancekultur ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen und zukunftsfähigen Unternehmen. Durch eine datengetriebene, transparente und kollaborative HR-Strategie wird nicht nur die Leistung der Mitarbeitenden gesteigert, sondern auch die Innovationskraft des Unternehmens nachhaltig gefördert. Der wahre Erfolg liegt jedoch in der kontinuierlichen Weiterentwicklung dieser Kultur, in der Fehler als Chancen zur Verbesserung und Zusammenarbeit als Grundlage für Kreativität und Fortschritt verstanden werden. So entsteht eine dynamische Organisation, die auf die Herausforderungen der Zukunft nicht nur reagiert, sondern sie aktiv gestaltet.
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Annika in der Beek ist Chief People Officer bei Statista. In ihrer Rolle verantwortet sie neben der strategischen Ausrichtung der People Agenda und Organisationsentwicklung die globalen Bereiche Talent Acquisition, HR Business Partnering, HR Operations, Compensation & Benefits, Learning & Development und Office Management. Foto: Statista