Warum Recruiting in den nächsten fünf Jahren noch schwieriger wird

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67 Prozent der deutschen HR-Entscheiderinnen / -Entscheider blicken pessimistisch in die nahe Zukunft. Eine Studie zeigt, vor welchen Herausforderungen HR steht – und wie KI helfen könnte.

Ob Fachkräftemangel oder zeitaufwendige Einstellungsprozesse – die HR-Welt steht vor nicht leicht lösbaren Herausforderungen. Die Folge: Die Mehrheit der deutschen HR-Verantwortlichen blickt pessimistisch in die nahe Zukunft. Das zeigt die „Future of Work“-Studie von Indeed, für die insgesamt 16.671 arbeitende Personen in elf Ländern, darunter auch Deutschland, befragt wurden. Die Ergebnisse offenbaren sowohl nationale Stimmungen als auch internationale Vergleiche in den HR-Abteilungen.

Reine Einstellungssache?

Der anhaltende Fachkräftemangel hat die deutsche Arbeitslandschaft fest im Griff, und die Zukunftsaussichten sind durchwachsen. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der unbesetzten Arbeitsplätze verdoppelt, und laut Bundesagentur für Arbeit stehen derzeit rund 701.000 Stellen zur Disposition.

Deutsche HR-Verantwortliche sind alarmiert: Hierzulande erwarten ganze 55 Prozent in den nächsten fünf Jahren noch größere Herausforderungen im Recruiting, was einem Anstieg um 25 Prozentpunkte über dem internationalen Durchschnitt entspricht. Die Aussichten in deutschen HR-Abteilungen sind ebenfalls bedenklich: 67 Prozent der HR-Verantwortlichen sind davon überzeugt, dass sich die Lage weiter verschlechtern wird.

Foto Frank Hensgens
Frank Hensgens

„Die Gründe für den Fachkräftemangel sind vielschichtig und variieren von Land zu Land“, sagt Frank Hensgens, Geschäftsführer Indeed DACH. „Zum einen sind es gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die die heutige HR-Arbeit besonders herausfordernd machen. Zum anderen sind einige Probleme auch ‚hausgemacht‘. Letzteres ist im Grunde eine gute Nachricht: Denn hier hat HR eine Handhabe, kann etwas bewegen, neue Wege ausprobieren, die schneller zum Erfolg führen.“

Demografischer Wandel, mangelnde Skills

Doch woran liegt es, dass Talente wie Stecknadeln im Heuhaufen gesucht werden müssen? Für 45 Prozent der Deutschen ist der demografische Wandel, also eine überalternde Gesellschaft, die Hauptursache, im Gegensatz zum internationalen Durchschnitt von nur 25 Prozent. Während es wenig überraschend ist, dass die alternde Gesellschaft hierzulande einen großen Einfluss hat, ist es doch bemerkenswert, dass knapp 20 Prozent der Befragten die mangelnde Qualifikation der Bewerberinnen und Bewerber ebenfalls als Hauptgrund für den Fachkräftemangel betrachten.

Sind Recruiting-Prozesse effektiv genug?

Aber auch die Unternehmen haben noch ihre Hausaufgaben zu machen: Nur 35 Prozent der deutschen Arbeitnehmenden empfinden den Recruiting-Prozess ihres Unternehmens als effektiv. Im Gegensatz dazu sind etwa in Indien satte 65 Prozent mit den Abläufen zufrieden. Um die Situation zu verbessern, betrachten 51 Prozent der Befragten den Einsatz von künstlicher Intelligenz als Lösung, um Recruiting-Prozesse zu beschleunigen, während 45 Prozent glauben, dass KI-Tools helfen könnten, Fachkräfte effektiver zu finden.

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fordern außerdem mehr Individualisierung, angefangen bei maßgeschneiderten Jobangeboten (25 Prozent) bis hin zu personalisierten Onboardings (35 Prozent). Doch selbst nach der Einstellung ist die Zufriedenheit gering: Nur 15 Prozent fühlen sich angemessen von HR und Talentförderung unterstützt, wenn es um die Bewältigung der Herausforderungen der modernen Arbeitswelt geht.

„Der Einsatz von KI hat sich bereits bewährt“, sagt Frank Hensgens. „Ein Zusammenspiel von Mensch und Maschine – von menschlicher Empathie und technologiebasierter Analyse – ist ein vielversprechender Weg, um trotz Fachkräftemangels optimistisch in die Zukunft zu blicken.“

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