Diversity & Inklusion sind im Bewusstsein der Unternehmen angekommen, sagt Mercer. Und: In welchen FinTechs arbeitet es sich am besten? Zwei Umfragen.
Die Unternehmensberatung Mercer hat am 21. Juli die Ergebnisse der globale Studie When Women Thrive 2020 vorgestellt. An der diesjährigen Studie nahmen im Herbst 2019 weltweit über 7 Millionen Mitarbeitende, davon 2,8 Millionen Frauen, aus 1.157 Unternehmen teil. Sie beinhaltet erstmalig auch einen separaten Blick auf die DACH-Region
Gut:
Nahezu zwei Drittel (64 Prozent) der Organisationen in der DACH-Region haben sich dazu verpflichtet, Vielfalt zu fördern und eine inkludierende Unternehmenskultur anzustreben.
82 Prozent der Unternehmen in der DACH-Region gaben an, dass Entgeltgerechtigkeit zu ihrer Vergütungsphilosophie oder -strategie gehört. Dieser Wert liegt über dem weltweiten Durchschnitt von 74 Prozent.
73 Prozent der Unternehmen – im Vergleich zu 64 Prozent weltweit – erheben Daten zur Geschlechterrepräsentation nach Karrierestufe. Und 77 Prozent der Unternehmen bieten – im Vergleich zu 66 Prozent weltweit – eine Vielzahl flexibler Arbeitsmodelle an.
Nicht so gut:
Den Beschäftigten fehlt es an Wertschätzung. Weniger als die Hälfte (45 Prozent) derjenigen, die zu gleichen Teilen außerhalb des Büros arbeiten, geben an, dass sie Wertschätzung von ihren Unternehmen im gleichen Maße erhalten. Was dem globalen Durchschnitt von 44 Prozent entspricht. Und in nur 9 Prozent der Unternehmen haben Teilzeitmitarbeitende die gleichen Chancen sich weiterzuentwickeln, wie Vollzeitmitarbeitende, was deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt (45 Prozent) liegt.
Dies dürfte sich durch Corona geändert haben. Die COVID-19-Pandemie wird sich hoffentlich nachhaltig und positiv darauf auswirken, wie Unternehmen flexible Arbeit sehen und bewerten, hofft Mercer denn auch.
Dauerbrenner:
Insgesamt gibt es eine deutliche Diskrepanz zwischen Haltung und konsequenter Handlung, bemängelt Mercer. Der kulturelle Wandel habe innerhalb der Unternehmen noch nicht stattgefunden.
Ein vertrautes Phänomen, auf das wir in Kürze in einem gesonderten Beitrag eingehen werden.
Weitere Infos zur Studie When Women Thrive gibt es hier.
Durchweg gute Nachrichten vermeldet hingegen die Berlin School of Business and Innovation (BSBI). Welche der größten deutschen FinTechs sind als Arbeitgeber am beliebtesten, fragten Studierende des Masterstudiengangs Finance and Investments an der BSBI. Dafür untersuchten sie insgesamt über 1.050 Mitarbeiterbewertungen von 20 der führenden Unternehmen auf den Online-Bewertungsplattformen Kununu und Glassdoor. Für das Gesamtranking wurden die Bewertungen beider Plattformen zusammengefügt.
Top 3:
Die besten Bewertungen erhielt das Buchhaltungs-Startup Zeitgold: Auf beiden Plattformen vergaben 125 Mitarbeiter im Schnitt 4,8 Sterne an das Unternehmen. Überdurchschnittlich zufrieden sind auch rund 70 Arbeitnehmer der Bank Raisin (im Schnitt 4,5 Sterne). Das Unternehmen für Vermögensverwaltung Scalable Capital belegt mit durchschnittlich 4,4 Sternen den dritten Platz.
Flops Fehlanzeige:
Insgesamt scheinen sich Mitarbeiter bei den größten deutschen FinTechs wohl zu fühlen. Weniger als 3 Sterne erhielt kein Unternehmen. Auf die Plattform für Mittelstandsfinanzierung FinCompare (3 Sterne basierend auf 65 Bewertungen) folgen die Direktbank N26 mit 3,3 Sternen (330 Bewertungen) und das Kreditvergleichsportal Smava mit 3,4 Sternen (rund 260 Bewertungen).