Stellenanzeigen: Sensible Sprache spricht die Gen Z an

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Um die Gen Z in Stellenanzeigen erfolgreich anzusprechen, bedarf es einer sensiblen Sprache, die barrierefrei, inklusiv und eindeutig ist. Hier erfahren Sie mehr.

Als erster Berührungspunkt mit dem Unternehmen kommt der Stellenanzeige im War for Talents eine große Bedeutung zu. Um die Gen Z zu überzeugen, bedarf es einer sensiblen Sprache, die barrierefrei, inklusiv und eindeutig ist. Wie das gelingt und warum eine sensible Stellenanzeige zu Diversität im Unternehmen beiträgt, weiß Svenja Rausch von JobTeaser.

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Diversität gewinnt für die Gen Z an Bedeutung

Diversity gewinnt für die Gen Z an Bedeutung

Das Thema Diversität gewinnt bei der Wahl des Arbeitgebers rasant an Bedeutung. In einer Studie, bei der rund 2.600 junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren befragt wurden, gaben ganze 45 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, dass für sie die ethnische und geschlechterspezifische Diversität im Unternehmen besonders relevant sind. Diversität wird damit zu einem unabdingbaren Faktor für die Unternehmenskultur für viele der Young Professionals und damit auch ein starkes Argument für Ihre Employer Brand.

Wichtig ist, dass die Unternehmenskultur kein Lippenbekenntnis bleibt, sondern gelebt wird. Um die Diversität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern, ist es von Bedeutung, mit der Stellenanzeige eine breite Zielgruppe anzusprechen und für unterschiedliche Hintergründe sensibel zu sein. Das richtige Formulieren kann hierbei zum entscheidenden Faktor werden. Und das gestaltet sich nicht so komplex, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag.

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Wie Sie eine sensible Sprache in Ihre Stellenanzeigen integrieren

Eine sensible Sprache ist eindeutig, repräsentiert alle und diskriminiert niemanden. Wie Sie diese erfolgreich in Ihre Stellenanzeigen integrieren, zeigen die folgenden drei Tipps.

Tipp Nr. 1: Barrierefrei schreiben

Verständliche Formulierungen, kurze Sätze, möglichst wenige Fremdwörter: Das sind die optimalen Voraussetzungen für Ihre Stellenanzeige. Nur so können Sie sichergehen, keine Nicht-Muttersprachler/ -innen auszuschließen und eine möglichst breite Gruppe mit Ihrem Angebot zu erreichen.

Je nachdem, ob Deutsch für die Ausführung der Stelle eine notwendige Kenntnis ist, lohnt es sich darüber nachzudenken, die Stellenanzeige in mehreren Sprachen zur Verfügung zu stellen.

Tipp Nr. 2: Inklusiv schreiben

Inklusiv aber vielfach diskutiert ist das Gendern. Klar ist: Die Ansprache aller Geschlechter durch eine geschlechtsneutrale Sprache ist wichtig und richtig. Welche Form des Genderns verwendet wird, ist dafür nicht entscheidend. Wichtig ist, dass Sie sich festlegen und die Gleichstellung aller Geschlechter auch sprachlich verdeutlichen.

Neben der Inklusion aller Geschlechter, sollten die Formulierungen auch keine Altersgruppen ausschließen. Statt “junge und dynamische” “Digital Natives” oder Bewerberinnen / Bewerber mit “langjähriger Erfahrung” zu fordern, ist es ratsam, die benötigte Erfahrung explizit zu benennen. Geben Sie lieber konkret an, dass Sie Bewerberinnen / Bewerber mit “mindestens drei Jahren Berufserfahrung in einer Agentur” suchen.

Es ist außerdem hilfreich, wenn Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit unterschiedlichen Denkmustern und Hintergründen die Anzeigen vor Veröffentlichung gegenlesen lassen. So stellen Sie sicher, geeignete Kandidatinnen / Kandidaten mit unterschiedlichem Background anzusprechen und nicht in bereits vorgefertigten Denkmustern zu verharren. Denn so sehr wir uns auch bemühen: Manche Denkmuster bedienen wir unbewusst ganz intuitiv.

Tipp Nr. 3: Eindeutig schreiben

Darüber hinaus ist es wichtig, Stellenanzeigen eindeutig zu verfassen. Die Ergebnisse unseres JobTeaser Karrierebarometers für das Wintersemester 21/22 zeigen, dass hier Nachholbedarf besteht. So antwortet nur ein Viertel (25 Prozent) aller Studierenden und Absolventinnen / Absolventen, die sich schon einmal auf eine Stelle beworben haben, dass ihnen die Stellenbeschreibung eine klare Vorstellung von der zu besetzenden Stelle vermittelt hat.

Um Orientierung in der aktuell ohnehin unsicheren Zeit zu bieten, ist es aber von zentraler Bedeutung, dass die Young Talents nach dem Lesen der Stellenanzeige eine konkrete Vorstellung der Stelle haben. Eindeutige Anforderungen und eine konkrete Beschreibung des Aufgabenprofils sind dafür zentral.

Achten Sie auf repräsentative Bilder

Stellenanzeigen: Achten Sie auf repräsentative Bilder

Die sensible Gestaltung von Stellenanzeigen endet nicht mit der Sprache. Eine weitere Komponente von Stellenanzeigen ist Bildmaterial. Werfen Sie einen kritischen Blick auf die Auswahl ihrer Fotos. Vermeiden Sie es beispielsweise ausschließlich Männer abzubilden oder nur weiße Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu zeigen.

Tipp: Es lohnt sich im Übrigen auch, die eigenen standardisierten Prozesse zu hinterfragen. Brauchen Sie beispielsweise wirklich ein Foto Ihrer Bewerberinnen / Bewerber? Oder können Sie auf das Foto verzichten, um die Kandidatinnen / Kandidaten möglichst vorurteilsfrei zu bewerten?

Fazit: Mit sensibler Sprache Diversität abbilden

Wer im War for Talents mithalten will, muss sich mit den Ansprüchen und Erwartungen der Gen Z auseinandersetzen. Eine inklusive Sprache und eine repräsentative Bilderwahl sind erste wichtige Schritte, um die Stellenanzeigen gemäß den Erwartungen der Young Talents zu gestalten.

Die eigenen Stellenanzeigen sensibel zu gestalten, stärkt dabei aber nicht nur Ihre Employer Brand, sondern sorgt auch dafür, dass Sie ein diverses Team rekrutieren und im Ergebnis von den unterschiedlichen Perspektiven Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren.

Ausgewählte Beiträge von Svenja Rausch zum Recruiting der Gen Z:

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Photos: ©Envato/Rawpixel

Svenja Rausch

Svenja Rausch verantwortet als Head of Marketing den gesamten deutschsprachigen Markenauftritt von JobTeaser, der führenden Recruiting-Plattform für Studierende und junge Absolvent*innen in Europa. Zuvor war sie für das digitale und internationale Marketing der Universität zu Köln zuständig. Foto: © Fabian Stürz

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