5 Tipps für besseres Social-Media-Marketing im Recruiting

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Ihr Unternehmen von der „soften“ Seite zeigen, die Gefühlsebene ansprechen: Von André Hehemann, Geschäftsführer der Suchhelden, erfahren Sie, wie Sie Ihr Recruiting mithilfe von Social-Media-Marketing erfolgreicher gestalten können. Und interessieren damit auch Talente für sich, die nicht aktiv auf Jobsuche waren.

Deutsche verbringen täglich rund 1,5 Stunden auf Social Media (vgl. Digital Report 2022). Auch wenn sie sich dabei größtenteils die Freizeit vertreiben, eignen sich Recruiting-Kampagnen genau hier für den Erstkontakt. Das allein ist den meisten HR-Spezialistinnen / -Spezialisten bekannt und noch nichts Neues. In diesem Beitrag geht es daher um Tipps, wie Recruiting-Maßnahmen mithilfe von Social-Media-Marketing noch mehr Erfolg haben.

Tipp 1: Targeting überdenken

Zwar stehen bei Stellenanzeigen nicht alle Targetierungsmöglichkeiten zur Verfügung, sodass demographische Merkmale oder das Geschlecht nicht speziell targetiert werden können. Doch andere Eigenschaften können durchaus ausgewählt werden. Dabei sollten jedoch nicht nur die gängigen Personas und Wunschkandidatinnen / -Kandidaten bespielt werden. Wer öfter mal out-of-the-box denkt, erreicht Talente, die vielleicht erst auf den zweiten Blick zum Unternehmen passen – sich dann aber als 100-prozentiges Match herausstellen. Also: Targetieren Sie doch mal diejenigen, die noch nicht mal wussten, dass sie einen Job suchen oder laut Profil vielleicht nicht ganz passen.

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Tipp 2: Informationen bereitstellen

Social-Media-Marketing im Recruiting
Twenty20/@justingovender_

Social-Media-Anzeigen sind häufig der erste Kontaktpunkt für Bewerberinnen / Bewerber. Sparen Sie also nicht an Informationen. Vor allem, wenn es sich um softe Posts, also nicht die Stellenausschreibung, sondern einen Teaser, Blick hinter die Kulissen oder ähnliches geht, ist es erfahrungsgemäß doch so: Macht eine Anzeige bei Instagram neugierig, schaut sich die Person das dazugehörige Instagram-Profil an. Anschließend googelt sie das Unternehmen.

Alles, was in diesen ersten Schritten zu einem positiven Eindruck führen kann, sollte dabei zu finden sein: Die Unternehmenswebsite sollte natürlich ganz oben in den Suchmaschinenergebnissen (SERPs) gelistet und im Google My Business Account sollten einige Fotos, ein Infotext und Kontaktmöglichkeiten zu finden sein. Wenn ein Wettbewerber jedoch auf der Suche nach ähnlichen Talenten ist, kann es vorkommen, dass er mit einer Google Anzeige den ersten Platz in der Google-Suche „klaut“. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, Social-Media-Kampagnen mit SEO-Maßnahmen und SEA-Kampagnen abzustimmen.

Tipp 3: Unabhängig von der Stelle überzeugen

Während die harten Fakten in die offizielle Stellenausschreibung auf der Website gehören, bieten sich Social-Media-Ads vor allem für die Gefühlsebene an. Wer es schafft, hier die Werte und das Klima im Unternehmen darzustellen, senkt die Hemmschwelle für potenzielle Bewerberinnen / Bewerber. Am Ende entscheiden doch zu gleichen Teilen die Aufgaben UND die Arbeitsatmosphäre, ob man sich bewirbt. In Kombination mit organischen Posts sind Social-Media-Ads für diese emotionalen Entscheidungshilfen optimal.

Tipp 4: Zielgruppengerecht kommunizieren

Mann arbeitet am Tablet
Envato/nd3000

Auf Instagram, TikTok und Co. ist längst nicht mehr nur die Jugend vertreten. Wenn sich Recruiting-Ads an die Inhalte, Sprache und den Look-and-Feel der unterschiedlichen Zielgruppen anpassen, kann sich die Klickzahl erhöhen. Durch die detaillierten Targeting-Optionen von Meta können so je nach Zielgruppe zeitgleich ganz unterschiedliche Ads ausgespielt werden. Aber Achtung: Trotz individueller Ansprache sollte stets ein konsistentes Bild nach außen präsentiert werden.

Tipp 5: Auf die richtigen KPI hinarbeiten

Recruiting-Anzeigen auf Social Media sollen letztlich zu qualitativen Bewerbungen führen. Dafür ist es wichtig, eine klare Zielsetzung, zum Beispiel in Form von KPI, zu definieren. Ebenso wie im Vertrieb, gibt es auch beim Social-Media-Recruiting einen Funnel. Je nach Funnel-Ebene gilt es, unterschiedliche KPI festzulegen, Visuals und Wordings auszutauschen und so den beziehungsweise die Userin / den User an den entsprechenden Punkten im Funnel abzuholen und individuell anzusprechen.

Dies ist auch hinsichtlich der Effizienz relevant. Die dazugehörige Faustregel lautet: Je konkreter das Kampagnenziel, desto höher sind die Kosten. Heißt: Conversion-optimierte Kampagnen kosten mehr in der Ausspielung als Kampagnen mit dem Ziel, Link-Klicks zu generieren. Daher kann es sinnvoll sein, conversion-optimierte Kampagnen nur auf der untersten Funnel-Ebene zu schalten.

Social-Media-Marketing im Recruiting – Fazit

Mit Social-Media-Ads können Unternehmen nicht nur ihre Wunschkandidatinnen / -Kandidaten finden, sondern darüber hinaus auch Talente ansprechen, von denen weder das Unternehmen noch das Talent selbst wissen, dass sie für diesen Job perfekt geeignet sind. Wir sprechen hier von einer „Kaltakquise“, da häufig Personen angesprochen werden, die nicht aktiv auf Jobsuche sind.

Durch eine Kombination von organischen und bezahlten Posts kann sich das Unternehmen auf Social Media vor allem von seiner „soften“ Seite zeigen. Hier spielen besonders die Unternehmenswerte, Mission und Arbeitsumfeld eine Rolle. Da es hierbei weniger um die harten Fakten geht, ist es deshalb aber umso wichtiger, seine Social-Media-Aktivitäten mit SEA-Maßnahmen und Content-Pflege auf der Website abzustimmen. Denn letztere bieten potenziellen Bewerberinnen / Bewerbern alle benötigten Informationen, die letztlich zu einer Bewerbung führen.

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Foto André Hehemann

André Hehemann ist Co-Gründer und Geschäftsführer der Online-Marketing-Agentur Suchhelden. Als eine der führenden Performance-Agenturen im DACH-Raum mit 140 Mitarbeitenden betreuen die Suchhelden Marken wie Liebherr, DHL und Gizeh in den Bereichen SEO, SEM, Performance und Video.

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