Skills first: Kenntnisse und Fähigkeiten sind der Maßstab

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Ein kompetenzbasierter Ansatz (auch Skills first-Ansatz genannt) gewinnt bei der Personalrekrutierung und -entwicklung zunehmend an Bedeutung, sagt Bill O’Shea, Vice President EMEA bei Udemy. Statt traditioneller Abschlüsse sind nun tatsächliche Kenntnisse und Fähigkeiten die Messlatte.

Das Agieren in herausfordernden Umfeldern ist für Unternehmen nichts Neues, doch globale Krisen, digitaler Wandel, regulatorische Komplexität und ein zunehmender Fachkräftemangel vereinen sich derzeit zu einer besonders herausfordernden Mischung. Der Udemy Global Learning & Skills Trends Report gibt Einblicke in die wichtigsten Themen, die die Zukunft der Arbeit prägen werden. Als klare Trends zeichnen sich eine stärkere Fokussierung auf Kompetenzentwicklung und -validierung, die Transformation ganzer Branchen und Berufsbilder durch generative KI sowie die Konzentration auf die Entwicklung von Führungskräften ab.

Der Fachkräftemangel ist spätestens in den vergangenen zwei Jahren in vielen Branchen angekommen. Beschleunigte Digitalisierung und technologischer Wandel verändern die Anforderungen an Arbeitskräfte, Job- und Aufgabenprofile werden immer öfter neu geschrieben. Die Folge: In klassischen Ausbildungen und Studiengängen erworbenes Fachwissen veraltet schneller und verliert für Unternehmen an Bedeutung, neue Fähigkeiten müssen ständig erlernt und weiterentwickelt werden.

Bis 2030 werden durch diese Faktoren weltweit voraussichtlich 85 Millionen Arbeitskräfte fehlen. Unternehmen können die Herausforderung nur bewältigen, indem sie nicht nur neue Mitarbeiter mit den erforderlichen Fähigkeiten rekrutieren, sondern vor allem auch ihre bestehende Belegschaft kontinuierlich weiterbilden und entwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Unternehmen brauchen neue Strategien für die Gewinnung von Top-Talenten

Ein kompetenzbasierter Ansatz (auch „skills first“-Ansatz genannt) zur Personalgewinnung und -entwicklung gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung. Statt traditioneller Abschlüsse sind nun tatsächliche Kenntnisse und Fähigkeiten die Messlatte. Es gilt, effiziente, maßgeschneiderte und flexible Ausbildungswege und Einarbeitungsprozesse zu definieren, um Bewerber schnell fit für die Berufspraxis zu machen.

Diese Strategie ermöglicht es Unternehmen, flexibler auf die sich verändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes zu reagieren und ihre Belegschaft gezielt auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Ein starkes Indiz für diese Entwicklung ist die Öffnung von immer mehr Branchen und Berufen für so genannte Quereinsteiger. Außerdem entwickeln neue Technologien wie die generative KI ganze Berufe so schnell weiter, dass selbst ausgebildete Fachkräfte immer häufiger um, nach- und neu geschult werden müssen.

Kompetenzbasierte Mitarbeitergewinnung und -entwicklung: Was ist das eigentlich?

Skills first: Kenntnisse und Fähigkeiten sind der Maßstab
Twenty20/@vegasworld

Skills first basiertes Recruiting ist ein entsprechender Ansatz zur Mitarbeitergewinnung, bei dem nicht nur formale Qualifikationen wie Abschlüsse und Erfahrung im Vordergrund stehen, sondern vor allem die tatsächlichen Fähigkeiten und Kompetenzen eines Bewerbers. Anstatt sich also ausschließlich auf den Lebenslauf und formale Bildungsabschlüsse zu konzentrieren, sehen Personalerinnen / Personaler sich die Fähigkeiten, Erfahrungen und Leistungen eines Bewerbers / einer Bewerberin an und gleichen sie mit den definierten Anforderungen an eine Stelle oder Aufgabe ab.

Geeignete Verfahren dazu sind zum Beispiel Arbeitsaufgaben, die tatsächliche Anforderungen simulieren, als Teil des Einstellungsverfahrens. Da diese bei Bewerbern in festen Arbeitsverhältnissen aufgrund des hohen Zeitaufwandes nicht sonderlich beliebt sind und gegebenenfalls gefragte Talente abschrecken, kommen auch klassische Arbeitsproben oder Portfolios, gezielte Interviews, Fallstudien, Assessments oder andere Bewertungsmethoden in Frage. Gleiches gilt für die Weiterentwicklung von Bewerbern, die in andere Aufgabenbereiche wechseln möchten oder die das Unternehmen anderweitig einsetzen möchte.

Wie hilft der kompetenzbasierte Ansatz Unternehmen?

Der kompetenzbasierte Ansatz ermöglicht es Unternehmen, Bewerber objektiver zu bewerten und sicherzustellen, dass sie über die notwendigen Fähigkeiten für die erfolgreiche Ausübung einer Funktion verfügen. Er trägt auch dazu bei, Fachkräfte mit unterschiedlicher Berufserfahrung branchenübergreifend anzusprechen oder bereits für das Unternehmen tätige Talente zu identifizieren, die möglicherweise nicht über traditionelle Bildungswege, wohl aber über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen, um erfolgreich zu sein, oder diese mit vertretbarem Aufwand erwerben, weiterentwickeln oder vertiefen können.

Ein Skills first basierter Ansatz, der auf die Entwicklung und Validierung von Fähigkeiten setzt, ermöglicht es Unternehmen, ihre Mitarbeiter gezielt und schnell für die spezifischen Anforderungen ihrer Branche und ihres Geschäftsfeldes zu schulen.

Moderne Kompetenzentwicklung ist zeit- und ortsunabhängig

Mann arbeitet am Tablet
Envato/nd3000

Durch den Einsatz von E-Learning-Plattformen können Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter jederzeit und überall auf relevante Kurse und Schulungen zugreifen, um Fähigkeiten zu erweitern und auf dem neuesten Stand zu bleiben. Das trägt nicht nur zur Mitarbeiterbindung und -motivation bei, sondern stärkt vor allem auch die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Unternehmens.

Im Idealfall wachsen langfristige Arbeitsverhältnisse. „Das schöne ist: Arbeiten dann am Ende tatsächlich die richtigen Personen in den zu ihren Skills ideal passenden Positionen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihre Arbeit als sinnvoll und erfüllend empfinden. Sie haben im Berufsalltag mehr Erfolgserlebnisse, können zuverlässiger eigenverantwortlich Tätigkeiten verrichten und Entscheidungen treffen, weil sie sich selbst als kompetent genug dafür wahrnehmen und mit voller Wirkung in ihren starken Fähigkeiten aufgehen“, sagt Matthew Mee, VP für Talent Innovation bei Lightcast, im HR-JOURNAL-Fachbeitrag zum Thema.

Die Integration von KI und Automatisierung

Wenig überraschend zählt auch das branchenübergreifende Ausrollen KI-basierter Anwendungen und Technologien zu den großen Trends. Bis zum Jahr 2030 könnte generative KI dazu beitragen, bis zu 30 Prozent der derzeitigen Arbeitsstunden zu automatisieren, was einen geschätzten Beitrag von 15 Billionen Dollar zur Weltwirtschaft leisten würde. Dadurch werden sich abermals ganze Berufsbilder ändern und neue entstehen. Unternehmen haben bereits begonnen, ihre Belegschaften in generativer KI und deren Integration in ihre Arbeitsabläufe zu schulen.

Die Integration von generativer KI, maschinellem Lernen und Automatisierung spielt branchenunabhängig eine immer größere Rolle in der Arbeitswelt. Unternehmen investieren in Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen in diesen Bereichen und dürften dieses Engagement in den kommenden Jahren weiter ausbauen.

Entwicklung von Führungskompetenzen

Foto Teamarbeit
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In Zeiten großer Veränderungen stehen Belegschaften unter Anpassungsdruck. Erschöpfung am Arbeitsplatz und hohe Krankenstände kosteten die deutsche Wirtschaft allein im Jahr 2022 bis zu 42 Milliarden Euro an Wertschöpfung. Auch deshalb investieren Unternehmen verstärkt in die Entwicklung von Führungskompetenzen in Zeiten des Wandels. Kurse bei Udemy zur Umsetzung der digitalen Transformation, zu Kommunikation und emotionaler Intelligenz verzeichneten große Zuwächse, der Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) wuchs um 3.128 Prozent. Auch Coaching-Kurse wurden von Managern und Führungsteams zu 177 Prozent mehr genutzt als im Vorjahr.

Neben technischen Fähigkeiten ist also auch die Entwicklung von Führungskompetenzen entscheidend für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. In einer Zeit des Wandels und der Unsicherheit ist es wichtig, starke Führungskräfte zu haben, die in der Lage sind, ihre Teams zu motivieren, zu führen und anzuleiten. Investitionen in die Entwicklung von Führungskräften und Soft Skills wie Kommunikation und Empathie können dazu beitragen, eine positive Unternehmenskultur zu schaffen und die Mitarbeiterbindung zu stärken.

Skills first – Fazit

Der Fachkräftemangel stellt Unternehmen vor große Herausforderungen, eröffnet aber auch Chancen für Innovation und Wachstum. Durch Investitionen in Skills first-basierte Mitarbeitergewinnung und Kompetenzentwicklung, die Integration von KI und Automatisierung sowie die Entwicklung von Führungskompetenzen können Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und sich erfolgreich für die vielfältigen Herausforderungen aufstellen.

*Methodik

Für den Global Learning Trends 2024 Report hat Udemy die Daten von Tausenden von Udemy Business-Lernern über alle Kursthemen hinweg für den Zeitraum vom 1. Juli 2022 bis zum 1. Juli 2023 ausgewertet. Das prozentuale Wachstum wurde durch den Vergleich mit den Daten des Vorjahreszeitraums 1. Juli 2021 bis 1. Juli 2022 berechnet. Die Daten zu neuen Nutzern und Kurseinschreibungen auf der Udemy-Plattform, die sowohl private als auch geschäftliche Nutzer umfassen, wurden für dieselben Zeiträume berechnet. Für einige Datenabfragen wurden angepasste Zeiträume verwendet, insbesondere für die Daten zur ChatGPT-Nachfrage, da einige Themen erst in der Zeit danach aufkamen.

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Foto Bill O'Shea

Bill O'Shea ist Vice President EMEA bei Udemy. Er bringt mehr als 25 Jahre Erfahrung in Vertrieb und Marketing mit. Bevor er zu Udemy kam, war O'Shea Sales Director EMEA bei Qualtrics. Vor seiner Tätigkeit bei Qualtrics hatte O'Shea verschiedene Führungspositionen bei Dell inne.

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