„Realitätscheck Arbeitswelt“: Handfestes Praxiswissen für HR

| | , , ,

Orientierung geben, neue Wege aufzeigen, ganz praxisorientiert: Das HR JOURNAL hat mit Timo Lehne, CEO von SThree, über den neuen Podcast „Realitätscheck Arbeitswelt“ gesprochen.

Wie viel „New Work“ steckt wirklich in deutschen Unternehmen? Was ist dran an den hochgelobten agilen Arbeitsstrukturen? Wie kann man die Zusammenarbeit von Jung und Alt optimieren? Das sind nur einige der Fragen, auf die es Antworten in dem Podcast „Realitätscheck Arbeitswelt“ der Personalberatung SThree gibt.

- Anzeige -
Banner English Edition HR JOURNAL

Trends stehen auf dem Prüfstand. Was wird sich auf Dauer etablieren, was wird lediglich „Buzzword“ bleiben? Themen wie Fachkräftemangel, Diversity, die Zukunft der Arbeitswelt, Gesundheitsförderung und die digitale Transformation – hier möchte der Podcast Orientierung geben, Praxiswissen vermitteln.

Das HR JOURNAL hat mit Timo Lehne über das Konzept des Podcasts gesprochen, über Trends und Buzzwords, und darüber, wer sich auf jeden Fall den „Realitätscheck Arbeitswelt“ anhören sollte. Für diejenigen, die unsere jetzigen Zeiten allzu turbulent finden mögen, hat Timo Lehne eine Ermutigung im Gepäck: Trotz aller Disruptionen, mit denen wir derzeit und in Zukunft umgehen müssen, können wir uns auch auf spannende Entwicklungen, Innovationen und großartige Möglichkeiten freuen. Damit dürfte er Recht haben. Hier kommt das Interview.

- Anzeige -
Foto HR BarCamp Berlin 2024

SThree ging am 7. September mit dem Podcast „Realitätscheck Arbeitswelt“ auf Sendung. Warum haben Sie dieses neue Projekt gestartet?

Timo Lehne: Im Rahmen unserer „So arbeitet Deutschland“-Studie haben wir im Laufe der letzten zehn Jahre bereits regelmäßig den Status Quo der deutschen Arbeitswelt unter die Lupe genommen und Wunsch und Wirklichkeit miteinander verglichen. Diesen Ansatz wollten wir nun in ein anderes Format gießen und haben uns für einen Podcast entschieden. Audio-Angebote erlebten in den vergangenen Monaten einen wahren Boom und eignen sich hervorragend, auch die Köpfe hinter der Marke vorzustellen und zu zeigen, wofür sie stehen.

Zudem bietet das Format einen niedrigschwelligen Zugang zu Themen, die so gut wie alle Unternehmen und Bewerberinnen / Bewerber aktuell umtreiben: Fachkräftemangel, Diversity, die Zukunft der Arbeitswelt, Gesundheitsförderung und die digitale Transformation. Wir möchten mit unserem Podcast Orientierung geben, hilfreiches Praxiswissen bieten und Wege aufzeigen, wie wir alle gemeinsam mit diesen Herausforderungen umgehen können.

„Realitätscheck Arbeitswelt“: Das klingt nach einem Abgleich von Erwartungen und Glaubenssätzen mit dem, was wirklich da ist. Was unterziehen Sie einem Realitätscheck?

Timo Lehne: Im Grunde alle Themen und „Buzzwords“, die Unternehmen und die gesamte HR-Branche aktuell umtreiben. Wir stellen Fragen wie: Wie viel „New Work“ steckt wirklich in deutschen Unternehmen? Was ist dran an den hochgelobten agilen Arbeitsstrukturen? Sind deutsche Unternehmen attraktiv für Fachkräfte aus dem Ausland? Wie kann man die Zusammenarbeit von Jung und Alt optimieren und unterschiedliche Vorstellungen davon, wie Arbeit aussehen soll, in Einklang bringen?

Was wir bisher durch unsere „So arbeitet Deutschland“-Studie abgefragt haben, diskutieren wir jetzt in unseren Podcast-Gesprächen. Natürlich wollen wir dadurch auch unsere Hörerinnen und Hörer ermutigen, sich in die Diskussion einzubringen und ihre eigenen Erfahrung und ihr Know-how mit anderen zu teilen.

Sind die Unternehmen bzw. HR so weit von der Realität entfernt? In welchen Bereichen könnte die Landung auf dem Boden der Tatsachen besonders hart ausfallen?

Timo Lehne: Was die neue Art der Flexibilisierung angeht, da gehen die Wunschvorstellungen der Angestellten und Bewerberinnen / Bewerber und die Realität in den Unternehmen stellenweise doch noch weit auseinander. Stichwort Homeoffice: Vorgesetzte wünschen sich häufig, dass ihre Teams wieder mehr ins Büro kommen. Und natürlich gibt es auch gute Argumente dafür: Die Mitarbeiterbindung hat durch die Vereinzelung im Homeoffice stellenweise gelitten – in Zeiten des Fachkräftemangels macht das vielen Unternehmen Sorgen, denn gute und engagierte Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter zu binden, ist eines der wichtigsten Mittel im „War for talents“.

Auf der anderen Seite haben sich gerade die Angestellten mit Kindern an die Flexibilität gewöhnt, die während der Pandemie Einzug gehalten hat. Ich denke, hier müssen beide Seiten einen guten Kompromiss finden, der die Bedürfnisse beider Seiten abdeckt und der den Ansprüchen einer neuen Arbeitswelt gerecht wird.

In der Beschreibung des Podcasts sagen Sie: „Die Arbeitswelt befindet sich im fundamentalen Wandel und gefühlt gibt es täglich ein neues Buzzword. Doch was ist nur ein schnelllebiger Trend und was ist nachhaltig in deutschen Unternehmen angekommen?“ Welches Buzzword mögen Sie denn überhaupt nicht mehr hören? Und welche einst buzzwordtauglichen Trends haben heute den Weg in die ganz „normalen“ Unternehmen gefunden?

Timo Lehne: Ich denke, all diese „Buzzwords“ haben ihre Berechtigung – schließlich berühren sie Themen, die viele Menschen offensichtlich umtreiben und die ihren Weg in die öffentliche Diskussion gefunden haben. Entwicklungen wie „New Work“ würde ich tatsächlich auch eher als grundsätzlichen Paradigmenwechsel denn als Trend oder als „Buzzword“ bezeichnen. Es geht vielmehr um einen Wandel im Mindset vieler Unternehmerinnen / Unternehmer und Unternehmen. Das umfasst flexible Arbeitsstrukturen genauso wie die Neugestaltung der Weiterbildung in Unternehmen – Stichwort: lebenslanges Lernen.

Was aber definitiv nachhaltig angekommen ist, ist der Wunsch der Menschen nach mehr Flexibilität. Montag bis Freitag nine-to-five im Büro zu sitzen ist heute in den meisten Jobs kaum mehr denkbar – und auch nicht nötig. Wie die Ausgestaltung dieser „neuen Arbeitswelt“ aber genau aussieht, das muss aktuell und zukünftig jedes Unternehmen noch für sich selbst definieren. Das ist ein Prozess, der mit Corona seinen Anfang genommen hat und uns sicher noch eine Weile begleiten wird.

Verraten Sie uns doch etwas über Ihr redaktionelles Konzept: Nach welchen Kriterien wählen Sie die Beiträge aus?

Timo Lehne: In erster Linie nach den Themen, die aktuell im Zusammenhang mit der Arbeitswelt diskutiert werden – sowohl in der Öffentlichkeit als auch in den Unternehmen. Natürlich bekommen wir hier auch Anregungen aus unserem Unternehmen, sei es im Rahmen konkreter Vorschläge für neue Folgen, als auch über Gespräche, die wir tagtäglich führen. Und, last but not least, natürlich durch die Arbeit für und den Austausch mit unseren Kundinnen und Kunden, die uns auch immer wieder neue Perspektiven aufzeigen und auf Herausforderungen hinweisen, die bisher noch nicht so im Fokus der Diskussionen standen.

Was soll Ihr Publikum aus den Podcasts mitnehmen? Welchen Nutzen können die Zuhörerinnen und Zuhörer erwarten?

Timo Lehne: Zuallererst handfestes Wissen aus der Praxis für die Praxis. Der Podcast bietet Erfahrungen von Menschen, die tagtäglich mit den aktuellen Herausforderungen der Arbeitswelt zu tun haben – sei es von Unternehmens-, von Angestellten- oder von Bewerberseite. Dabei kommen Expertinnen und Experten aus ganz unterschiedlichen Bereichen wie der IT- oder Life-Science-Branche zu Wort. Wir möchten unseren Hörerinnen und Hörern die Botschaft mitgeben, dass wir alle, trotz aller Disruptionen, mit denen wir derzeit und in Zukunft umgehen müssen, uns auch auf spannende Entwicklungen, Innovationen und großartige Möglichkeiten freuen können – wenn wir es alle gemeinsam anpacken.

Wie wird der „Realitätscheck Arbeitswelt“ vom Publikum angenommen? Welches Feedback haben Sie bisher erhalten?

Timo Lehne: Das Feedback war bisher durchweg positiv – sowohl von den „externen“ Hörerinnen und Hörern als auch von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Viele haben bereits signalisiert, dass sie große Lust hätten, auch mal als Gast in einer der nächsten Folgen mitzuwirken. Das freut uns sehr und bestärkt uns darin, dieses Format ins Leben gerufen zu haben. Wir haben so viel Erfahrung, Know-how und Engagement in Kreis unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sind davon überzeugt, dass diese Gespräche Orientierung in einer disruptiven Arbeitswelt bieten können.

In der nächsten Folge am 20. Oktober geht es um „New Normal“. „Das Büro muss sich neu erfinden und ein Ort der Kreativität und des Austausches werden“, schreiben Sie in der Ankündigung. Allerdings nützen die schönsten Raumkonzepte wenig, wenn die Unternehmenskultur in vor-Corona-Zeiten verharrt. Folgerichtig geben Sie im Podcast Tipps, worauf es bei einer attraktiven Arbeitskultur ankommt. Welche Empfehlung bzw. These können Sie uns hier vorab mitgeben, sozusagen als Appetizer?

Timo Lehne: Ein Thema, das kein Unternehmen mehr außer Acht lassen sollte, ist die Förderung der mentalen Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – in den letzten Jahren erlebten wir einen kontinuierlichen Anstieg der psychischen Erkrankungen und die Pandemie hat diese Entwicklung noch weiter verschärft. Es liegt in der Verantwortung der Arbeitgeber, für eine ausgeglichene Work-Life-Balance ihrer Teams zu sorgen – doch hier ist bei vielen Unternehmen noch Raum für Verbesserung.

Wer sollte sich auf jeden Fall den Podcast anhören?

Timo Lehne: Im Grunde alle, die in irgendeiner Weise mit der Arbeitswelt zu tun haben, denn Themen wie New Work, (mentale) Gesundheit, Diversität oder Digitalisierung betreffen uns ja alle. Wir als Gesellschaft, jedes Unternehmen und jede/r Einzelne von uns steht in den kommenden Jahren vor großen Veränderungen und vor großen Herausforderungen. Da ist es hilfreich zu hören, wie Expertinnen und Experten ihre eigenen Erfahrungen schildern, welche Stolpersteine möglicherweise warten, aber auch, wo die Chancen eines solchen Wandels liegen.


Logo Realitätscheck ArbeitsweltRealitätscheck Arbeitswelt – der SThree Podcast

Büro vs. Homeoffice, Always-on-Mentalität vs. mentale Gesundheit oder Millenials vs. Silver Surfer: Die Arbeitswelt befindet sich im fundamentalen Wandel und gefühlt gibt es täglich ein neues Buzzword. Doch was ist nur ein schnelllebiger Trend und was ist nachhaltig in deutschen Unternehmen angekommen?

Die Expert:innen der Personalberatung SThree haben tiefe Einblicke, wie Unternehmen in Deutschland arbeiten und kennen sowohl die Perspektive von Mitarbeitenden und Freelancern als auch die der Unternehmen. Im Podcast „Realitätscheck Arbeitswelt – der SThree Podcast“ diskutieren sie die Praxistauglichkeit aktueller New-Work-Trends, geben Handlungsempfehlungen und persönliche Einblicke, wie „new normal“ ihr Arbeitsalltag ist. Reinhören lohnt sich!

#3 New Normal mit Timo Lehne am 20. Oktober

Das Büro muss sich neu erfinden und ein Ort der Kreativität und des Austausches werden, davon ist Timo Lehne, CEO bei SThree, überzeugt. Schließlich besteht eine große Chance in einer hybriden Arbeitswelt das Beste aus beiden Welten – dem Homeoffice und der Präsenz im Unternehmen – zu verbinden. Doch nicht nur den Arbeitsort muss neu gedacht werden, sondern jede deutsche Unternehmens-DNA sollte sich auf den Prüfstand stellen – und kann hierbei noch was von anderen Ländern lernen.

Eine zeitgemäße Arbeitskultur – die sich durch Diversity, Purpose und Co. – auszeichnet, kann somit ein Stellhebel im Kampf gegen den Fachkräftemangel werden. Timo gibt in dieser Folge Insights, wie new normal Deutschland und SThree arbeitet, worauf es bei einer attraktiven Arbeitskultur ankommt, und gibt Impulse für Lösungsansätze gegen den Fachkräftemangel.

Lesen Sie auch die folgenden Beiträge:

Foto Timo Lehne

Timo Lehne ist Chief Executive Officer (CEO) bei SThree. Seit Juni 2014 war Lehne Geschäftsführer der SThree GmbH und seit 2017 Managing Director der DACH-Region mit über 800 Mitarbeitern. Neben den Bereichen Festanstellung, Projektanstellung und Arbeitnehmerüberlassung in der DACH-Region gehörte auch die strategische und operative Führung des Unternehmens zu seiner Verantwortung. Im April 2022 übernahm Timo Lehne die weltweite Führung des Unternehmens als CEO. In seiner Verantwortung liegt nun das Umsetzen der Unternehmensstrategie und das Erreichen der unternehmerischen Ziele.

Vorheriger Beitrag

5 Tipps: Frauenanteil in IT-Unternehmen erhöhen

Hybrid Work ist Thema der Unternehmensführung

Folgender Beitrag