Unternehmen sollten frühzeitig bei der Gen Z Präsenz zeigen – vor allem an den Hochschulen. Svenja Rausch von JobTeaser verrät, wie das gelingt.
Die Generation Z (Gen Z) sieht sich einer Vielzahl von Jobangeboten gegenüber. Um den Talenten von morgen Orientierung zu bieten und diese von sich zu überzeugen, sollten Recruiterinnen und Recruiter die Arbeitgebermarke in vertrautem Umfeld, an den Hochschulen, positionieren.
Gen Z wünscht sich aktive Unternehmen
In unserer digitalen Welt ist die Gen Z mit einer Vielzahl an Jobangeboten auf unzähligen Plattformen konfrontiert. Dennoch sind sie hinsichtlich ihrer beruflichen Perspektive verunsichert und orientierungslos, wie eine aktuelle JobTeaser-Umfrage unter rund 3.000 Studierenden und Absolventinnen und Absolventen zeigt.
Mittlerweile bewirkt die schiere Menge unkontrollierbarer und aufeinandertreffender Faktoren einen eigentümlichen Zwiespalt bei der Generation Z: Als Digital Natives und Frühgeförderte haben die jungen Talente nach wie vor den Wunsch nach Entfaltung und Entwicklung. Zugleich beziehungsweise als Auswirkung der Pandemie verspüren sie inzwischen aber auch ein großes Bedürfnis nach Sicherheit und Orientierung. Die Arbeitgeber einzuschätzen, fällt ihnen nicht zuletzt bedingt durch den Mangel an Praxiserfahrungen schwer.
Eine authentische Präsentation der Arbeitgebermarke ist daher wichtiger denn je. Desto früher, desto besser und optimalerweise in einem Umfeld, das den jungen Talenten vertraut ist. Durch die Pandemie fallen viele Möglichkeiten, wie beispielsweise Präsenz-Messen an Hochschulen oder ein Tag der offenen Tür für Absolventinnen und Absolventen weg. In meinem Netzwerk bekomme ich immer wieder mit, dass genau diese Verunsicherung gepaart mit der Notwendigkeit, die Talente von Morgen im War for Talents zu überzeugen, die Relevanz von Hochschulmarketing nach oben katapultiert haben. Vor allem mittelständische Unternehmen, die weniger Bekanntheit genießen, sind sich der Bedeutung zunehmend bewusst.
Die Vorteile von Hochschulmarketing
Die JobTeaser Umfrage hat nicht nur die Orientierungslosigkeit der Generation verdeutlicht, sondern auch aufgezeigt, dass Studierende sich direkten Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern über ihre Hochschule wünschen. Konkret bedeutet das: 53 Prozent der Studierenden wünschen sich Stellenangebote über den Career Service. Eine Option, die auch Ihrem Unternehmen eine Menge Vorteile bietet:
1. Kontaktieren Sie die Gen Z in einem vertrauten Umfeld
Studierende vertrauen ihrer Hochschule und nehmen im Umkehrschluss dort aktive Unternehmen als vertrauenswürdige Arbeitgeber wahr. Neben der Platzierung von Stellenangeboten über den Career Service bietet es sich an, an (digitalen) Karrieremessen teilzunehmen oder über Praxisprojekte der Hochschulen aktiv an der Lehre teilzunehmen. Wer bereits an der Hochschule mit der Gen Z in Kontakt tritt, ist auch bei den Absolventinnen / Absolventen in der Bewerbungsphase ein beliebter Arbeitgeber.
2. Sprechen Sie eine Vielzahl von Talenten an
Bei Hochschulevents erreichen Sie mit günstigen Mitteln eine breitere Zielgruppe als beim klassischen Recruiting mit Stellenanzeigen & Co. Durch Präsenz in den Career Services und im Intranet der Hochschulen lassen sich eine Menge Studierende auf einmal erreichen. Dabei können unterschiedliche digitale Tools unterstützen.
3. Bieten Sie Orientierung in unsicheren Zeiten
Die Pandemie und daraus resultierend fehlende Praxiseinblicke haben die Gen Z verunsichert. In der Folge wächst die Attraktivität von Arbeitgebern, von denen sich die Gen Z Sicherheit verspricht: große Konzerne und der öffentliche Dienst. Bisher beliebte Start-ups oder auch KMU sind hingegen weniger gefragt. Vor allem für Mittelständler ist es daher wichtig, durch die Präsenz an Hochschulen Orientierung zu bieten und sich in den Köpfen der Gen Z, als attraktiver Arbeitgeber zu verankern.
Übrigens: Die Career Services der für Sie relevanten Hochschulen können Ihnen im Gespräch Ratschläge geben und Möglichkeiten aufzeigen, inwiefern Sie sich als Arbeitgeber in diesem Rahmen platzieren können.
Talente frühzeitig mit der Arbeitgebermarke vertraut machen
Eine Auseinandersetzung mit Employer Branding an Hochschulen ist für Arbeitgeber unausweichlich. Schon in naher Zukunft wird ein Großteil der Arbeitnehmerinnen / Arbeitnehmer Teil der Gen Z sein. Grund genug, frühzeitig in der beruflichen Laufbahn der Talente Präsenz zu zeigen.
Gerade in der aktuellen, von Unsicherheit geprägten Phase, ist es bedeutend, den akademischen Nachwuchs in einem vertrauten Umfeld zu kontaktieren und ihnen so, trotz der Pandemie, authentische Einblicke in die Arbeitswelt zu geben. Neben den sozialen Netzwerken sind die Hochschulen dafür ein wichtiger Multiplikator.
Svenja Rausch verantwortet als Head of Marketing den gesamten deutschsprachigen Markenauftritt von JobTeaser, der führenden Recruiting-Plattform für Studierende und junge Absolvent*innen in Europa. Zuvor war sie für das digitale und internationale Marketing der Universität zu Köln zuständig. Foto: © Fabian Stürz