9 Tipps: Neue Kräfte gewinnen, in der Probezeit binden

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Wie gelingt es Unternehmen, neue Teammitglieder zu begeistern und nach der Probezeit zu halten? Katharina Pratesi von Brandmonks hat dazu 9 Tipps zusammengestellt.

Die Probezeit hat eine neue Bedeutung bekommen. Unternehmen sollten unbedingt ihre Prozesse so optimieren, dass sie Onboardees während der ersten sechs Monate eine effektive Einarbeitungszeit bieten und sie von den Vorteilen einer Karriere im Unternehmen überzeugen. Hier erfahren Sie, wie es Unternehmen gelingt, Kandidatinnen / Kandidaten zu begeistern und nach der Probezeit zu halten.

1. Kommunizieren Sie deutlich die Benefits

Bei der Suche nach neuen Mitarbeitenden ist es wichtig, dass Sie Ihr Unternehmen bestmöglich präsentieren und sich von anderen Unternehmensbeschreibungen abheben, aber dennoch authentisch bleiben. Seien Sie nicht zu generisch, sondern stellen Sie die besonderen Benefits Ihres Unternehmens deutlich hervor. Dafür sollten Sie sich genau mit Ihrer Zielgruppe auseinandersetzen und deren Interessen analysieren. Denn nur wenn Sie wissen, was Ihre Zielgruppe zu einem Jobwechsel bewegt, können Sie sie mit passenden Benefits auf sich aufmerksam machen.

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Vermeiden Sie Formulierungen, wie „Wir bieten ihnen einen abwechslungsreichen Aufgabenbereich“ oder „Bei uns finden Sie eine tolle Teamatmosphäre“. Das sind keine Benefits. Deshalb: Seien Sie konkreter, beschreiben Sie genau, was die Arbeit in Ihrem Unternehmen so attraktiv macht. Beschreiben Sie das Arbeitsklima, gibt es besondere Teamevents? Welche Work-Life-Balance Angebote haben Sie, gibt es zum Beispiel Sport- und Gesundheitsangebote oder finanzierte Mitgliedschaften im Fitnessstudio? Heben Sie auch hervor, wenn sie spezielle Trainings und Seminare anbieten. Ermöglichen Sie zudem Einblicke in die Atmosphäre des Unternehmens, in dem sie ihre Social-Media-Kanäle pflegen und regelmäßig über die Arbeit und Teamevents berichten.

2. Präsentieren Sie Ihr Unternehmen persönlich und nahbar

Achten Sie darauf, dass Ihre Website Lust auf das Unternehmen macht, man schnell an wichtige Informationen kommt und sie technisch auf dem neuesten Stand ist. Zeigen Sie auf Ihrer Website Fotos von Führungspersonen und Mitarbeitenden gleichermaßen. Stellen Sie Menschen, die für das Unternehmen stehen, persönlich auf der Website und in den Social Media Kanälen vor. Bauen Sie für Ihr Unternehmen Corporate Influencer auf, das sind Mitarbeitende, die gerne über ihre Aufgaben und Freude im Job sprechen, die sich aktiv vernetzen und all die positiven Botschaften verbreiten

3. Vereinfachen Sie Ihr Bewerbungsverfahren

Ermöglichen Sie Kandidatinnen / Kandidaten einen möglichst einfachen, transparenten und schnellen Bewerbungsprozess. Vermeiden Sie zu viel Aufwand auf Bewerberseite. Sie legen Wert auf ein persönliches Anschreiben? Dann verzichten Sie zukünftig darauf. Der Arbeitsmarkt bietet zu viele Möglichkeiten, Bewerberinnen / Bewerber erhalten auch ohne Anschreiben attraktive Angebote. Hinterfragen Sie Ihr Bewerbermanagementsystem. Müssen sich Kandidatinnen / Kandidaten erst registrieren und ein Konto anlegen, schreckt sie das oft ab. Daher setzen Sie besser auf Systeme ohne Registrierungsfunktion.

Achten Sie darauf, dass die Bewerbung ohne viel Aufwand möglich ist. Manche Systeme haben zig Felder zum Ausfüllen, obwohl man seinen Lebenslauf bereits hochgeladen hat. Setzen Sie am besten auf vollautomatisierte Prozesse, wie es KI-Recruitingtools bieten (z.B. flynne). Kandidat:innen können sich damit über wenige Klicks bewerben und Sie erhalten einen umfassenden Überblick über deren Kompetenzen und Potentiale.

4. Machen Sie deutlich, dass Sie nicht nur auf Fachwissen sondern auch auf Kompetenzen setzen

Bewerberinnen / Bewerber ausschließlich nach ihrer fachlichen Ausbildung und ihren Erfahrungen zu bewerten, ist längst überholt. Seien Sie offen für Quereinsteigerinnen / Quereinsteiger und kommunizieren Sie bewusst bei Ihrer Mitarbeitenden Suche, dass sie nicht nur fachliche Skills sondern auch bestimmten Fähigkeiten und Potenziale suchen. Damit motivieren Sie nicht nur Kandidatinnen / Kandidaten, sich bei Ihnen zu bewerben sondern es erschließt sich Ihnen dadurch ein ganz neuer, viel größerer Pool an Talenten. Auch hierbei können KI-basierte Recruiting-Tools bei der Vorauswahl solcher Kandidatinnen / Kandidaten helfen.

5. Zeigen Sie proaktiv Perspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten auf

Bereits im Bewerbungsverfahren sollten Sie frühzeitig Gehaltsperspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen. Nur so machen Sie wechselwillige Kandidatinnen und Kandidaten überhaupt erst auf sich aufmerksam. Im Bewerbungsgespräch sollten Sie zudem proaktiv über Perspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten sprechen. Viele Entscheiderinnen / Entscheider meiden diesen Punkt und sprechen erst darüber, wenn die Bewerberinnen / Bewerber danach fragen. Machen Sie es anders! Sie werden merken, dass Ihr Gegenüber gleich noch aufgeschlossener für einen Jobwechsel in Ihr Unternehmen sein wird.

Denken Sie bei den Entwicklungsmöglichkeiten auch daran, dass nicht jeder die Karriereleiter aufsteigen möchte, sondern viele wollen sich auch nach links oder rechts entwickeln und etwas Neues im eigenen Unternehmen machen.

6. Bieten Sie flexible Arbeitszeitmodelle an

Zeigen Sie bereits bei der Stellenbeschreibung die Möglichkeiten zum flexiblen Arbeiten auf. Ermöglichen Sie Jahresarbeitszeit, flexible Arbeitszeiten und hybride Arbeitsmodelle. Es ist zwar inzwischen nahezu selbstverständlich, dass Unternehmen Remote Work anbieten, jedoch nicht jedes Unternehmen hat seine Prozesse bereits entsprechend angepasst. Gerade neue Mitarbeitende sollten beim Remote Onboarding nicht allein gelassen werden, sondern brauchen eine verlässliche Begleitung, auf die Sie direkt im Vorstellungsgespräch näher eingehen sollten.

7. Begleiten Sie neue Mitarbeitende intensiv bei der Einarbeitung

Stellen Sie von Anfang an einen gemeinsamen Plan auf: Was sollte der Onboardee in den nächsten Wochen lernen und auf welchen Aufgaben eingesetzt werden? Stellen Sie dabei einen guten Mix aus Theorie und Praxis auf. Achten Sie auch darauf, dass die Technik und wichtige Zugänge vom ersten Tag an bereitgestellt werden. Stellen Sie dem neuen Mitarbeitenden einen Buddy zur Seite, der auch außerhalb der fachlichen Themen als Ansprechpartner zur Verfügung stellt. Selbst wenn sie Experten in ihrem Gebiet sind, mag kein Onnboardee komplett auf sich allein gestellt sein.

8. Wichtigste Probezeit-Regel: Feedback und Kommunikation!

Wenn Sie einen neuen Mitarbeitenden schnell und sicher an das Unternehmen binden möchten, gilt vor allem: Kommunizieren, kommunizieren, kommunizieren! Erkundigen Sie sich regelmäßig: Wie geht es dir? Was fehlt dir? Was benötigst du? Was gefällt dir gut und was gefällt dir nicht so gut? Hören Sie gut zu, zeigen Sie Verständnis und signalisieren Sie Unterstützung. Teilen Sie aber auch mit, was sie von ihr oder ihm erwarten. Onboardees schätzen ein offenes Feedback und wissen gern woran sie sind, sofern Sie selbstreflektierte und kritikfähige Persönlichkeiten eingestellt haben. Sagen sie ihnen, was sie gut machen und was sie noch von ihnen erwarten.

9. Halten Sie sich unbedingt an Vereinbarungen

Um neue Mitarbeitende zu gewinnen, werden in Vorstellungsgesprächen häufig Versprechen gemacht, die sich in der Praxis möglicherweise nicht so schnell umsetzen lassen. Seien Sie damit vorsichtig, denn das wirft kein gutes Licht auf das Unternehmen. Wenn schon in der Probezeit Versprechen nicht eingehalten werden, wie sollen sich Mitarbeitende darauf verlassen können, dass sie in dem Unternehmen die in Aussicht gestellten Entwicklungsmöglichkeiten bekommen.

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Foto Katharina Pratesi

Katharina Pratesi ist Partnerin und CPO bei der Brandmonks GmbH und verfügt über mehr als zehn Jahre Erfahrung im HR/Recruiting Umfeld. Neben Ihrer internen HR-Verantwortung berät Sie Klienten aus der Finanzdienstleistung, dem Consulting und der Industrie zu den gesamten Prozessketten der Recruiting-Strategien. Ihr aktueller Schwerpunkt liegt auf dem nachhaltigen Recruiting und der Integration sowie der Optimierung von Recruiting- und Onboarding-Prozessen. Foto: ©Julia Teine

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