Mobilität der Teammitglieder und interne Personalbeschaffung sichern die schnelle Besetzung von Stellen, sagt Christian Grimm, SmartRecruiters. Erfahren Sie hier mehr.
Unternehmen stehen vor der Herausforderung des Fachkräftemangels. Diese Tatsache ist schon seit Längerem bekannt und war das Thema zahlreicher Studien. So gibt ein Artikel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie bereits 2019 entsprechend an, dass in bestimmten Regionen in Deutschland offene Stellen nicht mit ausreichend geeigneten Fachkräften besetzt werden können. Des Weiteren heißt es: „Viele Unternehmen sind bereits akut von dem Mangel an Fachkräften betroffen: Mehr als 50 Prozent der Unternehmen sehen darin die größte Gefahr für ihre Geschäftsentwicklung“.
Aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie hat sich diese Lage sogar noch zugespitzt. Das spiegeln auch die Erkenntnisse des von der Bertelsmann Stiftung Anfang 2021 veröffentlichten Fachkräftemigrationsmonitor wider: „Demnach rechnen 54 Prozent der Unternehmen mit Fachkräfteengpässen im Jahr 2021“. Eine verheerende Annahme, wenn man bedenkt, dass hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Basis für den Geschäftserfolg von Unternehmen und einer florierenden Wirtschaft bilden.
Wie kann diesem Fachkräftemangel begegnet werden? Unternehmen und Recruiting-Verantwortliche stehen oft vor dieser Frage und vernachlässigen dabei nicht selten die offensichtlichste Lösung für das Problem: die interne Personalbeschaffung.
Mit interner Personalbeschaffung der Hiring-Herausforderung begegnen
Interne Personalbeschaffung und Mobilität der Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter sind Recruiting-Konzepte, die die Besetzung vakanter Stellen durch bestehendes Personal vorsehen. Dass gerade die naheliegende Strategie des internen Recruitings sträflich vernachlässigt wird, ist kaum nachvollziehbar, da sie vielzählige Vorteile für Unternehmen mit sich bringt. Die wichtigsten sind:
- Personalknappheit vorbeugen und begegnen: Der Knappheit an verfügbaren qualifizierten Kandidatinnen / Kandidaten zur Besetzung vakanter Stellen sowie der Herausforderung vieler Unternehmen, den Einstellungsbedarf effektiv zu decken, kann mit einer Strategie für die interne Personalbeschaffung effizient begegnet werden. Wenn qualifiziertes vorhandenes Personal in Betracht gezogen wird, wird in manchen Fällen der Fachkräftemangel sogar gänzlich vermieden.
- Fähigkeiten ausbauen und nutzen: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bereits länger im Unternehmen tätig sind, haben ihren Wert bereits bewiesen. Was liegt näher, als deren Fähigkeiten und Kenntnisse auszubauen und zu nutzen? Das proaktive Fördern von vorhandenen Talenten steigert die Loyalität und die Zufriedenheit des Personals.
- Langfristige Bindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Statistiken zeigen, dass Gespräche über die berufliche Entwicklung, Wechsel des Aufgabenbereichs und Beförderungen die Wahrscheinlichkeit mehr als verdoppeln, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Erfüllung in ihrer Tätigkeit finden und sie ihrem Unternehmen aufgrund dessen loyal gegenüberstehen. Dadurch verringert sich die Notwendigkeit zur Besetzung vakanter Positionen.
- Vermeidung von Recruiting-Kosten: Die Einstellung von externen Kandidatinnen / Kandidaten dauert zumeist länger und ist mit höheren Kosten verbunden als die interne Personalbeschaffung. Diese Kosten stellen zudem eine enorme Herausforderung für einen skalierbaren, nachhaltigen Unternehmenserfolg dar. Dies ist vermeidbar, wenn die Mobilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Teil der Recruiting-Strategie ist.
Die interne Personalbeschaffung so einfach wie möglich gestalten
Die interne Personalbeschaffung ist eine geeignete Maßnahme, um freie Stellen mit hochqualifizierten, loyalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu besetzen. Den Prozess der internen Personalbeschaffung so zu gestalten wie das externe Recruiting, ist jedoch kontraproduktiv. Vor allem, wenn Recruiting-Verantwortliche von Konkurrenzunternehmen genauso schnell auf die Bewerbungen der derzeitigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reagieren wie das eigene TA-Team. Den internen Kandidatinnen / Kandidaten muss die Bewerbung erleichtert und der Prozess so einfach wie möglich gemacht werden, damit das volle Potenzial der internen Personalbeschaffung zum Tragen kommt.
Fazit: Brachliegende Schätze nutzen, Personalknappheit vorbeugen
Die interne Personalbeschaffung war schon immer die wichtigste Quelle für Stellenbesetzungen, unabhängig von Unternehmensgröße, Branche oder Markt. Denn die Erfahrung zeigt, dass die erfolgreichsten Unternehmen diejenigen sind, die das höchste Maß an Agilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglichen. Die Kompetenzen des vorhandenen Personals auszubauen und dessen volles Potenzial zu nutzen, sollte daher ein inhärenter Teil der Recruiting-Strategie für die Neubesetzung von verfügbaren Positionen sein.
Christian Grimm kam im Januar 2019 als VP für die DACH-Region zu SmartRecruiters. In dieser Position ist Christian Grimm für das Management sowie die Expansion der Region verantwortlich und beaufsichtigt das gesamte Kundenmanagement sowie die Kundenbeziehungen in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Vor seiner Tätigkeit bei SmartRecruiters war Christian Grimm für verschiedene Unternehmen tätig, darunter Lumesse, Stepstone & Henkel AG, wo er unterschiedliche leitende Positionen in den Bereichen Vertrieb, Professional Services und Human Resources bekleidete.