Ein Infotainment-Video-Magazin? In HR? Christoph Athanas zeigt, wie so etwas funktioniert. Das HR JOURNAL hat mit ihm über HR Total gesprochen.
Noch wird es etwas dauern, bis HR Total Zuschauerzahlen wie die „großen“ Infotainment-Magazine erreicht. Aber Christoph Athanas ist mit seinem seit Anfang 2021 auf YouTube gesendeten Talkformat auf einem guten Weg. „Der große HR-Jahresrückblick 2020“ bildete den gelungenen Start einer für HR ungewohnt lockeren „Show“ – und traf sofort auf große Zustimmung in der Personalszene. Humorvoll, locker – sein Moderationsstil ist unter Fans des HR Barcamps schon seit Jahren bekannt und beliebt. Jetzt hat er seine Bühne deutlich vergrößert. Das HR JOURNAL hat ihn zu seinem HR-Infomagazin interviewt.
Wie kamst Du auf die Idee, HR Total zu machen?
Christoph Athanas: Ich bin ja quasi „altgedienter“ HR Blogger, der seit 2009 Content für und über Human Resources produziert. Seit rund anderthalb Jahren blogge ich weniger und verspürte immer mehr die Lust, auch ein anderes Medium zu bespielen. Gleichzeitig stellte ich im Rahmen meiner Beratungsarbeit bei zahlreichen Kunden fest, dass Video-Content – insbesondere via YouTube – ein noch sehr ausbaufähiger Bereich ist, wenn es um die Kommunikation für Employer Branding oder Recruiting geht. Das weckte umso mehr mein Interesse an Video. Und da es bisher quasi keine regelmäßigen News- und Talkformate auf Youtube gab, die sich in lockerer Form, aber inhaltlich fundiert an die HR-Community richten, war ich mir sicher: Hier muss was passieren, hier will ich aktiv werden. Mit stellenanzeigen.de fand sich schnell ein Partner, der das ebenso sah und meine Kompetenzen als HR-Blogger, Recruiting-Experte und Moderator kannte. So hoben wir HR Total aus der Taufe. Unser Testballon war ein HR-Jahresrückblick auf 2020. Das traf voll ins Schwarze und fand viel Zustimmung in der Personalszene. Ende Januar starteten wir mit den regelmäßigen Videos.
Der Titel „HR Total“ weckt Assoziationen. In welcher Hinsicht knüpft die neue HR Show an frühere Formate an?
Christoph Athanas: Wirklich? Ok, klar, die Assoziationen zu einem früheren TV-Format sind über den Namen natürlich nachvollziehbar. Aber weder machen wir Comedy, noch wollen wir Late-Night-Showbiz-mäßig bei uns Bands spielen lassen etc. Allerdings haben wir den Anspruch, Infotainment zu machen und dazu gehört natürlich eine gute Portion Leichtigkeit. Dennoch soll jede Folge für die Zuschauer immer einen guten inhaltlichen Mehrwert liefern, vor allem über den Newsblock und das Experten-Interview zum Schwerpunktthema.
Wie oft gehst Du auf Sendung beziehungsweise auf YouTube und was sind die inhaltlichen Schwerpunkte?
Christoph Athanas: Wir haben aktuell den Rhythmus, alle zwei Wochen immer Mittwochs mit der neuen Show rauszukommen. Das ist erfahrungsgemäß ein guter Abstand, so dass wir den Anspruch, aktuelle HR-relevante News zu bringen, einhalten können. Wir sind inhaltlich offen für alle Themen, die in den Bereich Human Resources oder People Management fallen. Schwerpunktthemen waren bisher zum Beispiel Karriere von Frauen und Diversity, wie man Quereinsteiger rekrutiert, Hybrid Work und Homeoffice. In der Pipeline haben wir jede Menge spannende Themen mit extrem interessanten Gästen für den Experten-Talk.
Abgesehen vom Schwerpunktthema gibt es in jedem Video einen ca. 5 bis 7 minütigen Newsblock, wo ich hilfreiche und spannende Artikel aus HR-Blogs und Fachpresse vorstelle, die wir als Service auch gleich immer unter dem Video verlinken. Dann gibt es einen Event-Tipp und ich stelle pro Folge 1 bis 2 aktuelle Studien mit HR-Bezug vor und sage, wo man die runterladen kann. Insofern lohnt sich das Anschauen von HR Total, auch wenn man mal keine Lust auf das Schwerpunktthema hat.
HR-Podcasts gibt es ja jede Menge, Videos hingegen eher weniger. Wie wird HR Total beim Publikum angenommen?
Christoph Athanas: Die Resonanz war ausgesprochen gut. Genau der Punkt, dass es mit HR Total abseits der vielen guten Podcasts nun auch endlich ein Format mit Bild und Gesichtern gibt, sprach viele an. Wir waren wirklich überrascht, wie viel positives Feedback nach den Shows kam, vor allem über LinkedIn, wo wir die Links zum Video natürlich immer teilen. Besonders hat es mir folgender Kommentar vom HR-Kollegen Michael Witt angetan. Er sagte bezogen auf HR Total: „Das ist quasi wie das Heute Journal alle zwei Wochen für die HR-Szene“. Ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg und unser HR Infotainment-Ansatz passt zu den Bedürfnissen der Leute und in unsere Zeit.
Wo ist denn das Studio, wer ist mit im Team?
Christoph Athanas: Wir haben in unserem Office von meta HR in Berlin ein Studio eingerichtet. Ich kümmere mich um Inhalte, Talk-Gäste und Moderation und mein Kollege Jan Poppenhagen ist der technische Producer. Als gelernter Fotograf, Kameramann und Social Media Manager bringt er genau die technischen Finessen mit, die es braucht. Dazu stehen wir im Austausch mit dem Marketingteam von stellenanzeigen.de, die uns mit Feedback und Kontakten helfen.
Wie sehen Deine Pläne für die Zukunft aus? Wie soll sich HR Total entwickeln?
Christoph Athanas: Erst einmal wollen wir HR Total als regelmäßiges Infotainment-Video-Magazin im Personalbereich etablieren. Außerdem optimieren wir weiter an Technik und an Produktionsprozessen. Der Zeitaufwand ist schließlich ein Faktor und ich bin ja mehrheitlich in meinem Beratungsbusiness für meta HR eingebunden.
Um HR Total voranzutreiben, wollen wir Trends und spannenden Themen auf der Spur bleiben und tolle und kompetente Frauen und Männer aus Unternehmen, von Dienstleistern und aus der Wissenschaft ins Gespräch bringen. Wenn wir dabei auch noch Spaß haben und Spaß beim Anschauen hervorrufen, sind wir auf dem richtigen Weg. Schaut mal rein und abonniert den Kanal 😉
Das Gespräch führte Helge Weinberg, Herausgeber HR JOURNAL.
Christoph Athanas ist Gründer und Geschäftsführer der meta HR Unternehmensberatung GmbH. Er unterstützt Arbeitgeber dabei erfolgreicher im Recruiting und Employer Branding zu werden. Außerdem ist der Mit-Initiator des jährlichen HR BarCamps und Moderator des HR-Infomagazins HR Total auf YouTube. Foto: Jan Poppenhagen