HR-Fachkräfte sind gefragt – und selbstbewusst. Welche Positionen sind gesucht, welche Gehälter werden gezahlt? Die Gehaltsreports „Human Resources“ 2022 von Michael Page und Page Personnel geben Aufschluss.
Bei Arbeitgeber/-innen bewerben war gestern. Immer seltener begeben sich Arbeitnehmerinnen / Arbeitnehmer im Bereich HR aktiv auf Jobsuche. Das bestätigen Personalberater/-innen von Michael Page für Fach- und Führungskräfte sowie Page Personnel für Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter in qualifizierter Zeitarbeit oder Festeinstellung.
Sich ansprechen und empfehlen lassen
Die neue Devise und Strategie lautet nun, „sich ansprechen und empfehlen lassen“, bewertet Michael Baier, Managing Director Germany & Austria bei Michael Page, die Situation der HR- Branche.
„Der Markt ist voll mit Angeboten, Fach- und Führungskräfte, aber auch Young Professionals und Zeitarbeitnehmer/-innen sind im HR-Bereich gefragt“, ergänzt Pablo Galán, Managing Director bei Page Personnel Germany. An potenziellen Arbeitsplätzen mangelt es nicht. Doch wechselwillige Fachkräfte sind auch in der HR-Branche rar und die Anforderungen an Arbeitgeberinnen / Arbeitgeber im andauernden „War for Talent“ höher denn je.
Was Unternehmen bieten
Doch wie muss die HR-Branche ihr Recruiting anpassen, um auf dem Markt attraktiv zu bleiben? Und wie ticken potenzielle Arbeitnehmerinnen / Arbeitnehmer in ihrer derzeitigen Machtposition?
„In erster Linie bieten immer mehr Unternehmen agile und attraktive Verträge an. Inbegriffen sind hier beispielsweise Gehaltsstaffelungen, um Arbeitskräfte zusätzlich zu motivieren. Das bedeutet eine direkte Erhöhung des Fixgehalts nach der Probezeit und anschließend fortlaufend nach einem bzw. zwei und drei Jahren“, erläutert Cihan Gülbas, Executive Director bei Page Personnel.
Aber auch in Puncto Flexibilität müssen auf Unternehmensseite neue Lösungen angeboten werden. Feste Arbeitsstrukturen gelten schon lange als überholt, die Work-Life-Balance rückt im Zuge der Corona-Pandemie in den Fokus und nimmt einen festen Platz im Anforderungskatalog der Bewerbenden ein. In einer von Unsicherheiten geprägten Zeit ist es nicht verwunderlich, dass der Wunsch nach Homeoffice und die Nähe zum Wohnort größer geworden ist.
Was HR-Fachkräfte von Stellenanzeigen erwarten
Fachkräfte sind wiederum immer seltener aktiv auf Jobsuche und gewöhnen sich immer mehr daran, attraktive Angebote von Personalberatungen und -dienstleistern sowie von HR-Abteilungen von Unternehmen vorgelegt zu bekommen. Neben einem ansprechenden Gehalt sind tiefgreifende Informationen zur Unternehmenskultur wichtig.
Das zeigt sich in den Anforderungen an eine Stellenanzeige, die im Gehaltsreport von Michael Page sowie Page Personnel gelistet sind. So gaben 84 Prozent der Befragten an, Informationen zur Gehaltsspanne bekommen zu wollen, 82 Prozent erachteten Einblicke in die Unternehmenskultur als ebenso wichtig. Für die Hälfte (50 Prozent) spielt aber auch das Bewerbungsverfahren als solches eine Rolle. Tendenziell weniger wichtig in einer Stellenanzeige sind Informationen zu Vergünstigungen und Vorteilen (42 Prozent) sowie Mitarbeiterreferenzen (42 Prozent).
Gesuchte Positionen, gezahlte Gehälter
Wenn es um gesuchte Job-Positionen geht, wird im Gehaltsreport von Michael Page ersichtlich, dass unter den Führungspositionen vor allem Head of Human Resources, Werkspersonalleiter, Personalleiter aber auch HR Manager gesucht werden. Expertinnen / Experten sind in den Bereichen Senior HR Business Manager und HR Business Partner gesucht, aber auch Sachbearbeiter oder Arbeitsschutzspezialisten sind gefragt. Wer eine Führungsposition inne hat, kann oftmals mit Gehältern im sechsstelligen Bereich rechnen.
So liegt beispielsweise das Mediangehalt eines Head of Human Resources mit 118.000 Euro an der Spitze. Mit einem Mediangehalt von 95.000 Euro sind Werkspersonalleiter und Personalleiter (90.000 Euro) ebenso Gutverdienende in der HR-Branche. Allerdings zeigen sich auf der Ebene der Führungskräfte auch große Gehaltsunterschiede: Das Mediangehalt eines HR Managers beträgt 79.000 Euro und ist damit 39.000 Euro niedriger als das eines Head of Human Resources.
Bei Fachexperten/-innen schwankt das Gehalt abhängig von der Position deutlich. Während bei Lern- und Entwicklungsberatern das Mediangehalt bei 60.000 Euro liegt, verdient ein HR Business Partner mit 73.000 Euro rund 13.000 Euro mehr im Jahr.
Bei Page Personnel werden neben HR Business Partnern mit einem erwartbaren Gehalt von rund 57.000 Euro, Personalreferenten (54.000 Euro) oder klassischen Recruitern (52.700 Euro) auch Payroll Specialists (52.200 Euro) bis hin zu Personalsachbearbeitern (39.100 Euro) gesucht. Wie stark die Gehälter jedoch von der Position abhängig sind, zeigt die Position des HR Business Partner: Dieser verdient rund 18.000 Euro mehr im Jahr als ein Personalsachbearbeiter.
Weiterführende Informationen zu den Gehältern der HR-Fachkräfte sind in den Gehaltsreports 2022 „Human Resources“ von Michael Page für Fach- und Führungskräfte sowie Page Personnel für Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter in qualifizierter Zeitarbeit oder Festeinstellung einsehbar. Beide Reports zeigen, wie unterschiedlich die HR-Gehälter je nach Position und Berufserfahrung ausfallen. Die Analyse basiert auf einer Auswertung von Michael Page sowie Page Personnel für den Zeitraum von Januar bis Dezember 2021. Einbezogen wurden Datenbanken der PageGroup, Stellenanzeigen der meistfrequentierten Online-Jobbörsen und Unternehmenswebseiten in Deutschland. Alle Gehaltsangaben stellen Bruttojahresgehälter dar.
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