Die Zukunft der Büroarbeit wird zum großen Teil außerhalb des traditionellen Büros stattfinden. Welche Trends zeichnen sich ab – und was sollte HR tun?
Das Arbeiten im Homeoffice und die Kommunikation in virtuellen Räumen werden bleiben, weil sie viele Vorteile bieten. Die Digitalisierung wird ihren Schwung in die Post-Corona-Zeit mitnehmen, weil sie gerade beweist, wie nützlich und hilfreich sie ist – und wie sehr sie die Reputation von Unternehmen verbessern kann. Personalabteilungen müssen diese Entwicklung managen und sowohl ihre Prozesse in der Verwaltung anpassen wie auch die Abläufe im Recruiting. Ein Überblick des Softwareunternehmens Zoho.
1. Hybride Modelle unterstützen ortsungebundenes Arbeiten
Die Arbeitsmodelle im Büro werden in Zukunft hybrid sein, also aus einer Mischung von Büro und Homeoffice bestehen, die auch die Möglichkeit zum Arbeiten auf Reisen oder an anderen Orten erlaubt. Wie die hybride Büroarbeit dann realisiert wird, hängt an betrieblichen Anforderungen, den technischen Möglichkeiten und nicht zuletzt an den Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Je mehr das Vorgehen an wechselnde Bedingungen angepasst wird, desto eher lassen sich all diese Anforderungen unter einen Hut bringen.
2. Das Büro rückt näher ans Zuhause
Ein Bürokonzept mit Zukunft könnte dabei eine sogenannte Hub-and-Spoke-Infrastruktur bieten: Teambesprechungen und Strategie-Meetings finden an einem zentralen Ort („Hub“) statt, während ein Netz kleiner Satellitenbüros, so genannte Spokes, dort angesiedelt ist, wo die Mitarbeiter wohnen. Solche Büros senken die Betriebskosten eines Unternehmens und reduzieren zugleich den Aufwand für weite Arbeitswege. Personalabteilungen brauchen für die Betreuung der Mitarbeiter in verteilten Umgebungen geeignete Tools für virtuelle Meetings und persönliche Kommunikation.
3. Die Personalarbeit wird digitalisiert
Der Einsatz solcher cloudbasierten Tools im Gesamtunternehmen wird auch dazu führen, dass die Personalverwaltungen diese Technologien immer stärker in ihrem Arbeitsalltag nutzen. Moderne Personalsysteme bieten native Cloudanbindungen und integrieren sich im Idealfall nahtlos in bestehende Produktivitätsanwendungen.
4. Das Recruiting profitiert von der Vernetzung
Aber auch im Recruiting und Onboarding neuer Kollegen macht die Cloud eine gute Figur: Bei der Bewertung von Kandidaten können Personaler online verfügbare Informationen hinzuziehen, die mit modernen Datentechnologien auch automatisch ausgewertet werden können. Diversität und Inklusion werden eine stärkere Rolle auch im Recruiting spielen, weil Remote-Tools und Homeoffice die Inklusion von Menschen mit körperlichen Einschränkungen deutlich erleichtern und unterstützen.
Mit dem Angebot virtueller, heimatnaher Arbeitsplätze verbessern Unternehmen im bewerberzentrierten Recruiting auch ihre Reputation und damit ihre Attraktivität für potenziell neue Mitarbeiter. Flexibles Arbeiten, Work-Life-Balance und mehr Zeit für die Familie werden im Ranking auf Dauer den Bürokicker und die Fitnessstudios in Büronähe verdrängen.
5. Leistungsbeurteilungen verändern sich
Virtuelles Arbeiten verändert auch die Bewertung von Tätigkeiten, erfüllte Ziele treten künftig an die Stelle von bloß geleisteten Arbeitsstunden. Statt jährlicher Beurteilungen wird es mehr kontinuierliches Feedback geben, weil es den Mitarbeitern im Unternehmen hilft, ihre Aufgaben und Erwartungen unter erschwerten Kommunikationsbedingungen im Homeoffice zu erkennen.
„Die Pandemie hat auch Personalabteilungen viel abverlangt“, sagt Sridhar Iyengar, Head of Europe bei Zoho. „Aber mit modernen Werkzeugen aus der Cloud und zeitgemäßen Methoden können sie die Suche nach neuen Mitarbeitern und die Führung des vorhandenen Personals ganz anders organisieren. Aus meiner Sicht sind diese Trends unumkehrbar, weil Unternehmen damit ihre Personalarbeit zukunftssicher aufstellen – auch für die Zeit nach Corona.“