Fünf starke Tools für Talent Communication

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Wie erreichen Sie mit Ihren Jobangeboten die richtigen Zielgruppen? Svenja Wiegemann von HEY NOW stellt Ihnen fünf Tools vor, die Ihrer Talent Communication einen deutlichen Schub geben werden.

„Inflation” und „Energiepreise” – Begriffe, die die meisten von uns wohl nicht mehr hören können. Aber auch „Fachkräftemangel” ist in der Fachpresse gefühlt seit Jahren omnipräsent. Doch auch wenn dieser Begriff etwas monoton in unseren Ohren klingt, ist der Fachkräftemangel nach wie vor ein ernstes Problem – und das branchenübergreifend. Sowohl Startups als auch Mittelständler und Konzerne mühen sich ab, im Kampf um junge Talente herauszustechen.

Mitarbeitenden-Benefits, flexibles Arbeiten und attraktive Gehälter sind mittlerweile Selbstverständlichkeiten, die Bewerberinnen und Bewerber von der eigenen Stellenausschreibung überzeugen sollen. Nur sind all diese Mühen leider vollends unnütz, wenn das Jobangebot die richtige Zielgruppe nie erreicht. Es muss die richtige Awareness bei Young Talents geschaffen werden. Die Frage ist nur: Wie? Und vor allem auch wo?

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Bewerbungen verlaufen nach bekanntem Muster

Nach wie vor veröffentlicht der Großteil der Unternehmen ihre Stellenanzeigen auf Jobportalen wie indeed, Stepstone, Jobware und Co. Ein kleiner Teil nutzt dafür auch die eigene Karriereseite, um sich umfänglicher präsentieren und den Bewerbungsprozess individualisieren zu können. Das ändert aber nichts daran, dass die meisten Bewerbungen nach bekanntem Muster verlaufen: Talente sind aktiv auf der Suche nach einem Job und finden passende Angebote in den Portalen. Über ein Formular oder per E-Mail schicken die Bewerberinnen und Bewerber Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse und bekommen ihre Antwort darauf ebenfalls per E-Mail.

Manch eine(r) wird sich jetzt denken: „Ja, funktioniert doch so.” Was dabei allerdings häufig vergessen wird, ist, dass dieser Weg nicht nur einiges an Eigeninitiative der Bewerberinnen und Bewerber voraussetzt, sondern auch einen weit fortgeschrittenen Gedankenprozess. Die aktive Suche nach einer neuen Stelle steht häufig erst ganz am Ende des angedachten Jobwechsels.

Passive Bewerberinnen und Bewerber bleiben außen vor

Eine große Gruppe qualifizierter Kandidatinnen und Kandidaten bleibt so außen vor: Die passiven Bewerberinnen und Bewerber. Einer Studie der Universität Bamberg zufolge sind das nahezu die Hälfte des gesamten Bewerbungsmarktes (Studie: Bewerbungspraxis 2014). Mit herkömmlichen Recruitingmaßnahmen wie Jobbörsen oder der Google Suche werden sie nicht erreicht. Passive Bewerberinnen und Bewerber sind häufig High Potentials und Führungskräfte, die zwar aktuell einen guten Job haben, aber bei einem noch attraktiveren Angebot dennoch wechseln könnten.

Wäre es hier nicht schlau, Talente schon weit vor dem aktiven Wechselgedanken anzusprechen und so seine Chancen auf ein Match zu erhöhen? Und hier spielt uns sogar die Pandemie in die Hände: eine von Xing beauftragte Forsa-Umfrage zeigt, dass 37 Prozent der Erwerbstätigen 2022 offen für einen Stellenwechsel sind, jede(r) Vierte sogar ohne neuen Job in Aussicht die aktuelle Stelle kündigen würde. Es gilt also nur noch, Aufmerksamkeit fürs eigene Angebot bei der Zielgruppe zu schaffen.

Talent Communication – diese fünf starken Tools helfen dabei

1. „I´ll help you – pinky swear”: SEO-Tools für die Karriereseite

Schon mal etwas gesucht und es auf Google Seite 2 gefunden? SEO-Tools gibt es viele und das schon lange. Ob kostenlos wie Google Search Console, Google Analytics und Google Trends oder kostenpflichtig wie ahrefs, Sistrix und Ubersuggest, eins ist gewiss: werden sie nicht genutzt, können sie auch nicht helfen. Dabei helfen SEO- und Analytics-Tools nicht nur die Sichtbarkeit der eigenen Seite zu optimieren, sondern sie geben im Zusammenspiel Rückschlüsse über die gesamte Candidate Journey.

Welche Inhalte sind der Zielgruppe gerade wichtig? Womit wollen sie aktuell keine Zeit verschwenden? Trendet eher das Dienstrad oder sind es flexible Arbeitszeiten? Welche Begriffe erregen die Aufmerksamkeit der Bewerberinnen und Bewerber? SEO-Analysen und Verbesserungen sind ein ständiger, aber lohnender Prozess.

2. „Meet me at my favourite place”: Social Media Ads

Werbung auf großen Social-Media-Plattformen wie Instagram, Tiktok und Co. boomt. Doch muss sie sich nicht auf Sommerkleider oder Businesshemden beschränken. Auch im Ringen um Talente liegt sie im Trend. Ihr entscheidender Vorteil ist dabei nicht nur die Diversität der Social Media Userinnen und User, sondern vor allem das genaue Targeting.

Social Media Ads werden zielgruppenspezifisch ausgespielt und erreichen die Nutzerinnen und Nutzer im entspannten, privaten Moment – auch die passiven Bewerberinnen und Bewerber. Attraktive Jobangebote und potentielle neue Arbeitgeber erreichen sie hier ideal. Sie haben Zeit und sind offen, sich mit auf sie zugeschnittenen Angeboten zu beschäftigen – die beste Ausgangslage für eine Bewerbung. Auch wenn diese anfänglich nicht geplant war.

3. „Send you a fax? What year is it?!”: Direct Messaging Services

Gut, vielleicht verschicken wir kein Fax mehr, aber auch E-Mails und Anrufe befinden sich – zumindest bei jungen Talenten – im Abwärtstrend. Direct Messaging Services entsprechen weit mehr ihrem Bedürfnis nach sofortiger Verfügbarkeit, Transparenz und einem Hauch Vertrautheit. Darüber hinaus kann eine Pushnachricht mit dem Unternehmensnamen auf dem Handydisplay als kleiner Reminder nicht schaden.

4. „Kind of a big deal”: Videomarketing

Wer schon einmal kleinen Kindern mit Smartphone oder Tablet zugesehen hat, weiß, wie sehr Video Content faszinieren kann. Aber auch in fortgeschrittenem Alter verliert das Bewegtbild nicht an Faszination. Vor allem Kurzformate trenden dabei, denn sie entsprechen der uns selbst angewöhnten, kurzen Aufmerksamkeitsspanne und bieten einen schnellen Überblick.

Mehr als zwei Drittel der Verbraucherinnen und Verbraucher ziehen Videos anderen Arten von Markeninhalten vor (Wyzowl Report 2017) und 53 Prozent sind eher bereit, sich mit einem Unternehmen zu beschäftigen, nachdem sie ein Video von ihm gesehen haben (Brightcove Survey 2018). Die Benefits? Höhere Conversion Rate, verbesserter ROI, ein nachhaltiger Eindruck bei der Zielgruppe.

5. „I´ve heard some great things about you”: Word of Mouth

Eine positive Wahrnehmung von außen ist für jedes Unternehmen, besonders im Employer Branding, das A und O. Umso authentischer wird sie, wenn sie von den bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach außen getragen wird. Daher gilt: Auf Impulse der eigenen Mitarbeitenden reagieren, eine offene Kommunikationskultur pflegen und so mit wahren Benefits überzeugen, über die auch die Mitarbeitenden eigeninitiativ gern sprechen. Dann kommt das ein oder andere Talent schnell aus dem erweiterten Netzwerk. Denn wer lässt sich nicht gern von persönlichen Empfehlungen überzeugen?

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Foto Svenja Wiegemann

Svenja Wiegemann ist Co-Gründerin und Creative Director von HEY NOW, der Digitalagentur für Talent Communication. Dort gestaltet sie die digitale Kommunikation zwischen Unternehmen und Bewerberinnen / Bewerbern.

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