E-Learning 2022: Weiterbildung mit Entertainment

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Education ist heute immer auch Entertainment, etwa durch attraktives Storytelling. Uwe Röniger, Geschäftsführer mybreev, über E-Learning 2022.

Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2020 haben insgesamt zirka 6,229 Millionen Erwerbspersonen an einer beruflichen Weiterbildung teilgenommen, meldet das Statistikportal Statista.com. Das sind fast 15 Prozent aller deutschen Arbeitnehmenden. Dabei unterscheiden sich die Formate in der Weiterbildung zum Teil erheblich. Von Seminaren und Workshops zu bestimmten Themen über nebenberufliche Studiengänge und Fortbildungen an Akademien bis hin zu digitalisierten Angeboten: Das Programm wird immer breiter und reicht von Pflichtunterweisungen in Compliance, Arbeitssicherheit und betrieblichen Gesundheitsschutz bis hin zu zukunftsorientierten Fragestellungen rund um Sicherheit, Kommunikation, Nachhaltigkeit, Cross-Cultural Management und Diversity.

Das sind sämtliche Themen in der beruflichen Weiterbildung, die Unternehmen mit dem Anspruch, als „Modern Company“ wahrgenommen zu werden, benötigen. Ohne hohe Kompetenz in diesen Bereichen können Unternehmen nicht erfolgreich arbeiten, und die Mitarbeitenden erwarten ohnehin, sich in diesen Sektoren gezielt fortbilden zu können.

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Enorme zukünftige Bedeutung von E-Learning

Natürlich ist heute insbesondere das digitale Lernen wichtig. Während das Blended Learning als didaktisches Konzept Online- und Präsenzanteile von Unterricht kombiniert, versteht man unter dem E-Learning die Unterstützung von Lehr- und Lernprozessen ausschließlich durch digitale Medien oder Werkzeuge. Die Bedeutung digitaler Lernangebote hat sich auch in Unternehmen etabliert. Das zeigt eine Expertenumfrage zur zukünftigen Bedeutung von E-Learning-Anwendungen in deutschsprachigen Unternehmen von Statista.com.

90 Prozent der Befragten gaben danach an, dass Videos beziehungsweise Erklärfilme als Lernform künftig eine zentrale Bedeutung im Unternehmen haben werden. Auch die Bundesregierung hat das erkannt und unterstützt die „Initiative Digitale Bildung“. Damit werden Lernen, Unterrichten, Lehren und Ausbilden über den gesamten Bildungsweg hinweg verbessert, damit sich alle Generationen souverän in der digitalen Welt bewegen können.

Dezentrale und zeitlich unabhängige Verfügbarkeit der Bildungsmöglichkeiten

Während das Blended Learning als didaktisches Konzept Online- und Präsenzanteile von Unterricht kombiniert, versteht man unter dem E-Learning die Unterstützung von Lehr- und Lernprozessen ausschließlich durch digitale Medien oder Werkzeuge. Der Vorteil von E-Learning liegt darin, dass Mitarbeitende ohne Hürden diese Weiterbildungsangebote in Anspruch nehmen. Sie sind zeitlich und räumlich unabhängig, und es besteht keine Schwelle aufgrund Angst oder Scham, sich mit bestimmten Themen zu befassen.

Vor allem die dezentrale und zeitlich unabhängige Verfügbarkeit der Bildungsmöglichkeiten bedeutet einen erheblichen Mehrwert. Nicht zuletzt die Erschwernisse der Covid-19-Pandemie haben gezeigt, wie schnell sich gewohnte Situationen von heute auf morgen ändern können. Homeoffice- und andere Remote-Work-Regelungen haben dazu geführt, dass Wissen und Weiterbildung nicht mehr rein unternehmensintern abgebildet werden können.

Um die E-Learning-Angebote dauerhaft zugänglich zu machen, ergibt es Sinn, digitale Wissensbibliotheken zu den praktisch und gesetzlich notwendigen und zu den langfristig strategischen Themen aufzubauen und zu pflegen, um Wissen und Wissensmanagement im Unternehmen nicht von der physischen Präsenz der Mitarbeitenden abhängig zu machen – und damit die individuelle Weiterentwicklung und Weiterbildung nicht Remote Work-Konzepten (oder sonstigen Veränderungen bei der Präsenzarbeit) opfern zu müssen. Dafür hat sich in der Praxis der Begriff der Streaming Education, also der Weiterbildung auf Abruf, etabliert.

E-Learning 2022: Bildung durch Unterhaltung

Um Mitarbeitende bei Laune zu halten, sind besondere Konzepte im Unternehmens-E-Learning notwendig. Education im Jahr 2021 ist immer auch Entertainment. Wir sprechen also von Bildung durch Unterhaltung. Wichtig für die Vermittlung der Lerninhalte ist daher professionelles und attraktives Storytelling (deutsch: „Geschichten erzählen“). Das ist eine Erzählmethode, mit der explizites, aber vor allem implizites Wissen in Form von Leitmotiven, Symbolen, Metaphern oder anderen Mitteln der Rhetorik weitergegeben wird.

So empfiehlt der Trendforscher Matthias Horx: „Marketing morgen heißt: eine Geschichte von Menschen erzählen, die sich vorgenommen haben, etwas herzustellen, was Menschen wirklich lieben und brauchen. Weil es ungewöhnlich schön ist. Oder echte Probleme löst. Weil es die Welt rettet. Oder Spaß in einer Weise macht, für die der Mensch geschaffen ist.“

Online-Schulungen: Wirkung durch gute und authentische Aufbereitung

Das ist ein entscheidender Faktor im erfolgreichen E-Learning. Storytelling erleichtert die Zugänge für Mitarbeitende über alle Hierarchieebenen hinweg und stellt sicher, dass die Inhalte wirklich verstanden und verankert werden. Durch den digitalen, erzählerisch-unterhaltsamen Lernkonsum und hochinnovative Themen werden die Ansprüche und Bedürfnisse der Mitarbeitende der Arbeitswelten damit frühzeitig adressiert und abgeholt. Auf diese Weise zeigen Online-Schulungen echte Wirkung durch eine gute und authentische Aufbereitung der Themen. So kann nicht nur komplexes Wissen vermittelt, sondern auch jeder Lerntyp in einem Unternehmen angesprochen werden.

Alle E-Learning-Kurse sollten eine Wissensüberprüfung beinhalten. Das stellt sicher, dass die Anwendenden die gelernten Inhalte verinnerlichen können. Ebenso sollten Unternehmen darauf achten, dass die Inhalte individuell auf sie zugeschnitten werden können. Das trägt den jeweiligen Ansprüchen Rechnung und führt eine neue Dimension im unternehmerischen Wissens- und Weiterbildungsmanagement ein. Denn möglicherweise bedient das Unternehmen beispielsweise bereits die gesetzlichen Pflichtschulungen oder hat spezifische Bedarfe im Bereich von Diversity und Unternehmenssicherheit? Dann muss das E-Learning genau auf diese Themen abgestellt werden, um den Bedürfnissen wirklich gerecht zu werden.

Foto Uwe Röniger

Uwe Röniger ist Geschäftsführer des E-Learning-Anbieters mybreev (Security Island) aus Viersen. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Erschaffung umfassender Lernwelten im Sinne der Streaming Education.

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