Digitalinfrastruktur für Remote Work und Homeoffice schaffen

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Remote Work wird oft durch die Infrastruktur ausgebremst, sagt Netzwerkspezialist Winfried Hecking. Unternehmen und Angestellte sind gut beraten, dies gemeinsam zu ändern.

Moderne Multimedia- und Netzwerktechnik ist die Grundvoraussetzung für schnelles Internet und damit für flexibles und unabhängiges Arbeiten. Unternehmen und Mitarbeiter müssen im Schulterschluss diese Infrastruktur errichten.

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Die Corona-Pandemie hat neben vielen negativen auch positive Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft. Denn endlich scheint es zu der von vielen lang ersehnten Disruption zu kommen, die sich vor allem in einer rasanten Digitalisierung vieler Strukturen und Prozesse niederschlagen wird. Ein Beispiel ist die Nutzung des Homeoffice als Arbeitsplatz: Sofern es bei einer Tätigkeit möglich ist, werden Homeoffice-Lösungen mehr und mehr zur Regel und bleiben nicht die Ausnahme wie bis zum Ausbruch der Pandemie. Und auch in vielen anderen Bereichen ist es wünschenswert, dass es mit der Digitalisierung nun schnell weitergeht, sei es in der Automatisierung von Produktionsabläufen, im Datenmanagement oder der Vernetzung von Standorten, Dienstleistungen und Prozessen.

Dazu einige Zahlen von Statista.com: Während vor der Krise vier Prozent der Beschäftigten von zu Hause arbeiteten, waren es im ersten Lockdown im April 2020 rund 30 Prozent. Auch Ende Januar 2021 arbeitete aufgrund hoher Corona-Infektionszahlen wieder knapp ein Viertel der Erwerbstätigen ausschließlich oder überwiegend im Homeoffice. Immer wieder wird Kritik laut, das Homeoffice-Potenzial sei noch lange nicht ausgeschöpft. Daher könnte es dauerhaft dazu kommen, dass ein größerer Teil der Arbeitnehmer seiner Tätigkeit – zumindest teilweise – nicht aus dem Büro nachkommt: Etwa 56 Prozent der Jobs in Deutschland könnten auch von zuhause erledigt werden, schätzt das Ifo-Institut.

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Remote Work nur dann, sofern die Internetverbindung stimmt

Und: Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation in Stuttgart hat im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Gesellschaft für Personalführung 500 große bis mittelgroße Unternehmen aus allen Branchen zum Umgang mit dem Homeoffice nach der Pandemie befragt. Das Ergebnis: Annähernd 90 Prozent der Unternehmen hätten gesagt, dass sie ziemlich stark davon ausgingen, dass ein deutlich größerer Teil auch in der näheren Zukunft in dieser Form arbeiten würden.

Und auch der Trend zu Remote Work-Modellen nimmt Fahrt auf. Das Konzept ist noch flexibler als das Homeoffice und ermöglicht, vollkommen selbstbestimmt zu arbeiten. Das kann zu Hause sein, unterwegs in der Bahn, in einem Coworking Space oder auf Wunsch am Strand in Südamerika. Gerade bei sich mehr und mehr digitalisierenden Tätigkeiten ist das für Jüngere und Ältere gleichermaßen ein spannender Ansatz. Zwar klingt die Bezeichnung digitaler Nomade nicht sonderlich nett. Aber die neuen technischen Möglichkeiten geben diese räumlichen und zeitlichen Freiheiten – sofern die Internetverbindung stimmt.

Homeoffice bedeutet, die Leistungsfähigkeit des Arbeitsplatzes nach Hause zu verlagern

Die große Schwachstelle: Der Breitbandausbau kommt in Deutschland nur langsam voran. Wird die die bisherige Förderstrategie fortgesetzt, kann auch weiterhin nicht jeder Haushalt in Deutschland wenigstens einen Anschluss mit 50 Megabit pro Sekunde nutzen. Das wollte die Bundesregierung eigentlich schon Ende 2018 erreicht haben. Laut Expertenmeinung hätten 4,05 Millionen Haushalte nur eingeschränkt oder gar keine Teilhabe am Internet, weil sie nur über Anschlüsse mit 16 Megabit pro Sekunde verfügten. Mit einer Upload-Geschwindigkeit von einem Megabit pro Sekunde sei dies zu langsam, um beispielsweise sinnvoll an Videokonferenzen teilzunehmen.

Das Problem ist ganz konkret, dass gerade Homeoffice-Lösungen dadurch stark eingeschränkt werden könnten. Denn Homeoffice bedeutet schließlich, die Leistungsfähigkeit des Arbeitsplatzes nach Hause zu verlagern, also Serverzugriff, Anbindung an interne Plattformen und die digitale Kommunikation etc. sicherzustellen. Oftmals ist aber genau dies das Problem, denn viele heimische Netzwerke sind vielleicht für die alltägliche Nutzen im Privaten geeignet, aber eben nicht für dauerhafte professionelle Tätigkeiten. Das stellt völlig neue Anforderungen an die Netzwerk- und Telekommunikationsinfrastruktur. Die digitale Kommunikation für IP-Telefonie und globale Videokonferenzen sowie der Zugriff auf Server, Cloud-Lösungen und Co. muss durch eine leistungsfähige Vernetzung sichergestellt sein.

Durch Modernisierung Arbeitswelt der Zukunft ermöglichen

Die wirkliche Herausforderung für Unternehmen und Arbeitnehmer bei der Errichtung von Homeoffice-Lösungen besteht darin, die notwendigen technischen Grundlagen dafür zu errichten. Zwar liegt die Verantwortung für den weiteren Breitbandausbau bei der öffentlichen Hand. Aber in den eigenen vier Wänden ist jeder Eigentümer – ob unternehmerisch oder privat – Herr über seine Netzwerke. Das bedeutet, dass im engen Austausch zwischen Unternehmen, Mitarbeitern und gewerblichen und privaten Vermietern zukunftsfähige Netzwerkstrukturen aufgebaut werden müssen, um die Digitalisierung und Flexibilisierung der Arbeitswelt der Zukunft zu ermöglichen.

Gerade in die Jahre gekommenen Leitungen lassen in der Regel keine hohen Geschwindigkeiten und eine dauerhafte Stabilität bei der Internetnutzung zu. Diese sind aber Grundvoraussetzung dafür, dass die Anbindung von zuhause an Unternehmensserver und Co. funktioniert und auch zur „Prime Time“ professionell gearbeitet werden kann. Vierfach abgeschirmte Breitbandleitungen sind das Gebot der Stunde und stellen die Grundlage aller Modernisierungsmaßnahmen dar – und zwar überall da, wo Mitarbeiter tätig werden sollen.

Für Homeoffice und Remote Work ist es also wichtig, eine ordentliche technische Struktur zu schaffen. Denn häufig hapert es auch in den Unternehmen selbst, die mit langsamen Internetverbindungen zu kämpfen haben. Moderne Multimedia- und Netzwerktechnik ist die Grundvoraussetzung für schnelles Internet. Unternehmen und Arbeitnehmer sollten den Schulterschluss suchen, um diese Weiterentwicklung und der Modernisierung in der Netzwerkinfrastruktur voranzutreiben und das flexible und unabhängige Arbeiten wirklich zu einem Erfolg zu machen.

Foto Winfried Hecking

Winfried Hecking ist Geschäftsführer des Telekommunikations- und Netzwerkspezialisten Hecking Elektrotechnik aus Mönchengladbach. Ein Fokus liegt auf der Modernisierung der Netzwerkinfrastruktur.

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