Gezieltes Matching, passgenaue Ansprache und mehr Zeit für Bewertung der Soft Skills sprechen für Data-driven Recruiting, sagt Svenja Rausch, JobTeaser.
Daten sind Informationen – und Informationen sind die Grundlage, um Entscheidungen zu treffen. Auch im Recruiting werden Daten immer relevanter, um die passenden Talenten zu finden, sie individuell anzusprechen und am Ende eine Bewertung vorzunehmen. Es gibt somit unterschiedliche Gründe, warum die datengetriebene Personalbeschaffung der modernen HR-Welt weiterhelfen kann. Die Vorteile im Überblick:
Vorteil 1: Gezieltes Matching mit Kandidaten
Das aus dem Marketing stammende Verständnis der „Experience“ – die Erfahrung und Ausgestaltung von Kontakten mit Unternehmen und Marken – hat längst auch im Personalmanagement einiges Gewicht. Heutige Kandidatinnen und Kandidaten möchten in Zeiten enormer Informationsflut keine standardisierte Stellenausschreibung zugeschickt bekommen. Schon gar nicht, wenn die Anforderungen der Position überhaupt nicht zu den fachlichen und persönlichen Eigenschaften eines jungen Talents passen. Damit so etwas vermieden werden kann, helfen datenbasierte Matching-Tools.
Sucht man beispielsweise einen Absolventen mit einem bestimmten Profil und Skills in einem bestimmten Bereich, können Algorithmen helfen, diese herauszufiltern und beide Seiten zusammenzubringen. Auf Basis einer Keyword-basierten Suche – also per Anwendung der richtigen Suchbegriffe – werden dann passgenaue Studierendenprofile vorgeschlagen, die Recruiter dann mit ihrem Angebot direkt kontaktieren können. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch viel Frust auf beiden Seiten. Vorhandene Daten mit Hilfe intelligenter selbstlernender Software-Lösungen auszuwerten, hilft, wertvolle Erkenntnisse über Bewerber zu gewinnen. Die Folge: Ein deutlich schnellerer und effizienterer Recruiting-Prozess samt zunehmender Qualität der Personalentscheidungen.
Vorteil 2: Kandidatengerechte Ansprache
Ist ein Kandidatenprofil positiv aufgefallen, kann die erste Kontaktaufnahme des Recruiters erfolgen. Doch, Vorsicht: Ohne eine kandidatengerechte Ansprache über die richtigen Kanäle geht einiges an Recruiting-Potenzial verloren. Auch hier helfen wiederum Daten, die Bedürfnisse der zumeist noch jungen Generation Z kennen zu lernen und eine gezielte Ansprache zu starten.
Das Schöne: Als Recruiter kann man sich die Affinität der Gen Z für „Digitales“ zunutze machen und Daten über unterschiedliche Plattformen zusammenführen. So entsteht ein ganzheitliches Bild eines Kandidaten mit Antworten auf viele relevante Fragestellungen: „Wo und über welche Kanäle informiert sich ein Talent?“, „Welche Kontaktmöglichkeiten werden gerne verwendet?“ und „Wie interagieren die Führungskräfte von morgen?“. Mit dieser Vorarbeit an Analyse lässt sich anschließend die passende Ansprache über die richtigen Kanäle tätigen.
Vorteil 3: Mehr Zeit für Soft Skills
In einer komplexer werdenden digitalen Arbeitswelt kommt es nicht mehr nur auf die „harten“ digitalen Qualifikationen an, die so genannten Soft Skills oder Future Skills zählen ebenso. Wer Talente schneller findet und sie effektiv anspricht, der hat automatisch mehr Zeit für die Bewertung dieser zunehmend wichtigen Eigenschaften. Durch datengetriebene Analyse auf Basis von beispielsweise Profildaten von Studierenden lassen sich spezifische Skills identifizieren und Jobprofile an die relevanten Skills anpassen. Langfristig profitieren dadurch Unternehmenskultur und Miteinander im gesamten Unternehmen – eine klassische Win-win-Situation.
Fazit: Vorteile für den gesamten Recruiting-Prozess
Die frühzeitige und datengetriebene Ansprache reduziert den Zeit- und Ressourcenaufwand bei der Rekrutierung von Absolventen und bietet Unternehmen die Chance, sich positiv bei den Studierenden in Szene zu setzen. Data-driven Recruiting leistet daher nicht nur einen wertvollen Beitrag zum Employer Branding, sondern ist auch unter Performance-Aspekten ein probater Weg für HR-Abteilungen. Der gesamte Recruiting-Prozess wird durch datengetriebene und selbstlernende Systeme um ein Vielfaches schneller und effizienter und die Qualität der Personalentscheidungen sukzessive hochwertiger.
Svenja Rausch verantwortet als Head of Marketing den gesamten deutschsprachigen Markenauftritt von JobTeaser, der führenden Recruiting-Plattform für Studierende und junge Absolvent*innen in Europa. Zuvor war sie für das digitale und internationale Marketing der Universität zu Köln zuständig. Foto: © Fabian Stürz