Die meisten Arbeitgeber haben den durch das Coronavirus ausgelösten Stresstest für die Arbeitgeberreputation gut überstanden. Das ergibt sich aus einer Analyse von knapp 8.000 Bewertungen, die Mitarbeiter aus deutschen Unternehmen im Mai 2020 abgegeben haben. Demnach haben die Erfahrungen mit der Krise 72,8 Prozent der Arbeitnehmer fest an ihren Arbeitgeber gebunden. Bei 27,2 Prozent der Mitarbeiter hat Corona allerdings einen Wechselwunsch ausgelöst.
Schon im März 2020 hatte kununu begonnen, im Rahmen eines Corona Employer Transparency Tickers Insights zum Umgang von Arbeitgebern mit der Corona-Krise zu erheben. Seit Anfang Mai konzentriert sich der Ticker nun mit neuen Fragen auf die Folgen der Pandemie für die Arbeitswelt. Das Corona-Management wird demnach nicht nur zum Stresstest für die Arbeitgeber-Reputation, viele Mitarbeiter rechnen auch mit weitreichenden Folgen für die konkreten Arbeitsbedingungen.
Mehr Flexibilität im Arbeitsleben als Folge von Corona
So sind 41,4 Prozent der Befragten der Überzeugung, dass sich die beruflichen Rahmenbedingungen durch Corona langfristig stark verändern werden. Die am häufigsten genannten positiven Veränderungsthemen sind „mehr Flexibilität“ (37,4 Prozent) und „besserer Kollegenzusammenhalt“ (20,4 Prozent). Bei den negativen Folgen werden „mehr persönlicher Stress“ (22,3 Prozent) und „schlechterer Kollegenzusammenhalt“ (11,1 Prozent) am häufigsten genannt.
Über drei Viertel zumindest teilweise wieder am Arbeitsplatz
Den kununu Daten zufolge arbeitet mittlerweile nur noch etwa jeder sechste Mitarbeiter (17,5 Prozent) in Deutschland ausschließlich von Zuhause aus. Vier von zehn Mitarbeiter (39,9 Prozent) arbeiten derzeit teils im Homeoffice, teils vom Büro aus, während 36,4 Prozent seit Beginn der Krise unverändert am normalen Arbeitsplatz arbeiten. Zusätzliche Schutzvorkehrungen neben Home-Office und flexiblen Arbeitszeiten werden indes nur teilweise in den Büros eingeführt. So berichtet beispielsweise nur jeder zehnte Arbeitnehmer von der Bereitstellung von Mund-Nasen-Schutzmasken am Arbeitsplatz.
Aktives Reputations-Management gefragt
„Die Corona-Pandemie hat den Umgang mit den eigenen Mitarbeitern noch stärker auf die Wahrnehmungsagenda von Arbeitnehmern gesetzt – mit den entsprechenden Folgen für die Reputation von Unternehmen“, sagt Yenia Zaba, Director Global Communications & Brand von kununu. „Arbeitgeber sollten das genau beobachten und die kununu Insights aktiv zur Verbesserung und zum Dialog nutzen“, so Zaba weiter.