Arbeitnehmer: Wechselwunsch trotz der Krise

| | ,

Neu geschaffener „Jobwechsel-Kompass“ analysiert die Wechselbereitschaft deutscher Arbeitnehmer in Krisenzeiten. Alle drei Monate im HR JOURNAL.

Mehr als 40 Pozent der Deutschen schätzen ihre persönlichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt trotz Corona-Krise als gut ein. Das ist ein Ergebnis der ersten Ausgabe des Jobwechsel-Kompass, den die Königsteiner Gruppe gemeinsam mit der Online-Jobbörse Stellenanzeigen.de ab sofort quartalsweise erhebt. Das HR JOURNAL wird die Ergebnisse exklusiv vorstellen.

Demnach sind 43 Prozent der befragten Arbeitnehmer optimistisch, was ihre Erfolgsaussichten für einen möglichen Jobwechsel betrifft. Tatsächlich zieht derzeit mehr als die Hälfte (51 Prozent) einen Jobwechsel in Betracht – besonders hoch ist dabei der Anteil der Frauen, von denen 57 Prozent sagen, dass ihr Antrieb, sich beruflich zu verändern, besonders ausgeprägt sei. Allerdings geht dabei nur gut jede dritte Frau (32 Prozent) davon aus, auch gute Chancen zu haben, während fast jeder zweite Mann seine Erfolgsaussichten positiv einschätzt.

- Anzeige -
Banner English Edition HR JOURNAL

„Mit diesem neu geschaffenen Index möchten wir in wirtschaftlich schwierigen Zeiten regelmäßig das Stimmungsbild auf dem deutschen Arbeitsmarkt ausloten. Dabei geht es uns vor allem darum, herauszufinden, wie sich die Wechselbereitschaft der Menschen entwickelt – ein aus unserer Sicht wichtiger Indikator dafür, wie viel Vertrauen sie in die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen haben“, so Nils Wagener, CEO der Königsteiner Gruppe.

Arbeitnehmer: Wechselwunsch trotz der Krise

Wechselbereitschaft trotz Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber

Diese Stimmung auf dem Arbeitsmarkt ist gemäß des aktuellen Jobwechsel-Kompass überraschend positiv. Denn die Deutschen sind auch in der Krise auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Und das, obwohl sie grundsätzlich mit ihrem derzeitigen Arbeitgeber durchaus zufrieden sind. Konkret: Gerade einmal 17 Prozent der Befragten sind zurzeit sehr unzufrieden mit ihrem aktuellen Unternehmen. 29 Prozent sind dagegen eher zufrieden, weitere 17 Prozent sogar sehr.

„Diese Kombination aus Zufriedenheit mit dem aktuellen Arbeitgeber sowie der durchaus vorhandenen Bereitschaft zum Jobwechsel ist ein klares Anzeichen dafür, dass ein Großteil der Deutschen auch in Corona- Zeiten selbstbewusst nach vorne schauen und sich beruflich weiterentwickeln möchten“, sagt Peter Langbauer, Geschäftsführer von Stellenanzeigen.de.

Der Blick geht nach vorne – Arbeitnehmer gehen von Verbesserung der Lage aus

Dementsprechend prognostizieren viele der Befragten eine positive Entwicklung ihrer persönlichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt. So gehen viele davon aus, dass sich diese in den nächsten 12 Monaten sukzessive verbessern. Denn während 11 Prozent der Befragten glauben, dass sich ihre Chancen bereits in vier Wochen verbessert haben werden, sind 32 Prozent überzeugt, dass das in sechs Monaten der Fall sein wird. Auch die Langzeitperspektive ist aus Sicht der Studienteilnehmer durchaus positiv. So glauben insgesamt 45 Prozent an eine Verbesserung der persönlichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt in einem Jahr – 41 Prozent der befragten Frauen und 49 Prozent der Männer.

Über die Analyse

Für den Jobwechsel-Kompass befragen die Königsteiner Gruppe und Stellenanzeigen.de immer zu Beginn eines Quartals 500 Arbeitnehmer zu ihren beruflichen Zukunftsaussichten. Der Befragungszeitraum lag für die vorliegende erste Ausgabe in der ersten Juli-Hälfte 2020. Alle Teilnehmer waren zum Zeitpunkt der Befragung erwerbstätig.

Vorheriger Beitrag

Führungskräfte: Wettbewerbsverbote wirksam vereinbaren

Parsing, Matching, Tests: Wie Personalberater KI einsetzen

Folgender Beitrag