Angeschlagene Gefühlslage in den Belegschaften

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Aktueller Trendence HR Monitor: Mentale Belastung in deutschen Büros und Fabrikhallen wird immer greifbarer – nur wenige Unternehmen steuern gegen.

Die mentale Verfassung deutscher Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verschlechtert sich zunehmend. Das ist ein Ergebnis aus dem aktuellen HR Monitor des Trendence-Instituts, für den im Schnitt monatlich 2.000 Menschen befragt werden. Demzufolge stieg der Anteil der Menschen, die sich durch die Corona-Krise immer stärker belastet fühlen, stark an.

Bei den Arbeitnehmern mit akademischen Hintergrund ist dies derzeit bei 63 Prozent der Befragten der Fall, was einem Anstieg von 15 Prozent im Vergleich zum Oktober 2020 entspricht. Bei nichtakademischen Fachkräften zeigt sich eine ähnliche negative Tendenz. Hier stieg der Anteil der durch die anhaltende Krise pessimistischen Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer von 45 Prozent auf 57 Prozent.

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Noch alarmierender: Ein Drittel der Befragten fürchten, dass sie den erhöhten mentalen Stresspegel wegen der steigenden Unsicherheit rund um die unkalkulierbare Krisensituation auf Dauer nicht durchhalten können – 32 Prozent der Nichtakademiker/-innen und 35 Prozent der Befragten mit akademischer Ausbildung.

Unterstützung durch Arbeitgeber ausbaufähig

Robindro Ullah
Robindro Ullah

„Seit November sind die Menschen mit einem harten Lockdown konfrontiert. Das hinterlässt leider zunehmend psychische Spuren – auch und gerade in der Arbeitswelt. So werden ihre Leistungsfähigkeit und die der Unternehmen natürlich arg beeinträchtigt. Arbeitgeber sollten frühzeitig gegensteuern und ihren Mitarbeitern Hilfsangebote anbieten, damit sie einfacher aus ihrem mentalen Loch wieder herausfinden“, sagt Robindro Ullah, Geschäftsführer von Trendence zu den Ergebnissen.

Genau an derartigen arbeitgeberseitigen Angeboten mangelt es aber derzeit noch. Denn nur die wenigsten Unternehmen bieten ihrer Belegschaft Zusatzleistungen zur mentalen Gesundheit. Gerade einmal 14 Prozent der Akademiker/-innen und 6 Prozent der Nichtakademiker/-innen berichten davon. Der Fokus liegt in dieser Hinsicht eher auf der Unterstützung hinsichtlich des direkten Infektionsschutzes. So stellen 53 Prozent der Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden Masken zur Verfügung und 37 Prozent erhielten bisher einen einmaligen Corona-Bonus (Akademiker/-innen).

Immer weniger Menschen glauben an die Krise als Chance

Auch der Leitsatz, dass in jeder Krise eine Chance steckt, schwindet zunehmend aus dem Bewusstsein der Menschen. In Oktober des vergangenen Jahres stimmten noch 46 Prozent der akademischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Einschätzung für den Arbeitsmarkt zu – nun glauben nur noch 33 Prozent an diese optimistische Haltung mit Blick auf die Krise.

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