Fachkräftelücke schließen: Was jetzt getan werden muss

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Wir brauchen eine gemeinsame Kraftanstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um die Fachkräftelücke zu schließen, sagt Kristina Gerwert, Vorständin adesso SE.

Die jüngste Bitkom-Studie ist ein weiteres Alarmsignal: Der Fachkräftemangel in Deutschland wird immer kritischer und die negativen Folgen sind kaum abzusehen. Es ist also höchste Zeit, aktiv zu werden. Unternehmen ringen schon jetzt mit allen Kräften um guten Nachwuchs. Aber das allein wird nicht reichen.

Der Mangel an geeigneten Nachwuchskräften nimmt laut einer aktuellen Bitkom-Studie beängstigende Ausmaße an. Für den IT-Sektor beispielsweise prognostiziert sie eine Fachkräftelücke von 663.000 Kräften bis zum Jahr 2040. Gerade angesichts der aktuell angespannten Lage von Konjunktur und Wettbewerbsfähigkeit ist diese Situation besonders bedrohlich.

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Mit chronisch überlasteten Mitarbeitenden ist eine Steigerung der Arbeitsproduktivität kaum vorstellbar und der Wirtschaftsstandort Deutschland verliert weiter an Attraktivität. Eine solche Konstellation kann schnell in eine Abwärtsspirale führen. Diese Problematik betrifft uns alle – und deshalb sind wir alle gefordert.

Überzeugende Unternehmenskultur schaffen

Fachkräftelücke schließen: Was jetzt getan werden muss
Envato/AboutImages

Für Unternehmen ist damit die Aufgabe verbunden, ihre Attraktivität als potenzielle Arbeitgeber für Auszubildende und Studierende, aber auch für Quereinsteiger zu steigern. Sie brauchen eine praxisnahe Nachwuchsförderung und eine überzeugende Unternehmenskultur für ein starkes Employer Branding. Dazu gehören die praktische Einbindung der Nachwuchskräfte in die Prozesse und der ständige Austausch mit den Expertinnen und Experten.

Zu einer authentischen Unternehmenskultur gehören neben einer bedarfsgerechten, zielfokussierten Potenzialentfaltung (Learning and Development) unter anderem eine konstruktive Feedbackkultur (Continuous Dialogue), aber auch die für alle verbindlichen Werte der Zusammenarbeit (Values of Collaboration). Eine solche Kultur sorgt im Idealfall dafür, dass Mitarbeitende und Auszubildende zu den besten Markenbotschaftern und Markenbotschafterinnen ihres Unternehmens werden.

Fachkräftelücke schließen: Employer Branding reicht nicht aus

Foto Frau arbeitet am Laptop
Twenty20/@justingovender_

Machen wir uns jedoch nichts vor: Die Attraktivität eines Unternehmens im Sinne des Employer Branding steigert zwar die Chancen, guten Nachwuchs zu finden. An der chronischen Mangelsituation selbst aber ändert das nichts. Die hängt daran, wie attraktiv der Standort Deutschland für Arbeitskräfte ist.

Hier ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen notwendig, sei es durch entsprechende Ausbildungsinitiativen, Nachwuchs- und Quereinsteigerförderung, duale Angebote, aber auch Anreize, die ihn interessanter für qualifizierte ausländische Fachkräfte machen.

Dazu gehört beispielsweise eine Diversity-Strategie, die die Vielfalt im Unternehmen fördert, um andere Kulturen gut zu integrieren. Hier sind Fantasie und der Verzicht auf Scheuklappen gefragt. Nur eins darf auf keinen Fall passieren: weiter warten!

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Foto Kristina Gerwert

Kristina Gerwert ist seit dem 1. Juli 2023 Mitglied des Vorstands von adesso und dort in erster Linie verantwortlich für das Ressort Personal, außerdem für eine Tochtergesellschaft im Versicherungssegment und für den Bereich Corporate Buildings. Die Berufung Gerwerts in den Vorstand des international expandierenden Unternehmens unterstreicht die Bedeutung der Mitarbeitenden-Entwicklung – für die nachhaltige Zukunftsfähigkeit von adesso. Die diplomierte Wirtschaftswissenschaftlerin ist im Jahr 2001 bei adesso eingestiegen und war lange Zeit Personalchefin.

 

 

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