Was kann und sollte HR-Tech in 2024 leisten?

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Mit KI im HR-Kontext umzugehen, wird eine der Kernaufgaben des neuen Jahres. Melanie Wagner, Country Managerin DACH bei HiBob, gibt einen Überblick, bei welchen Herausforderungen HR-Tech in 2024 die Unternehmen unterstützen kann.

2023 hat die HR-Welt digital wachgerüttelt. Während Branchen-Expertinnen / -Experten bereits vor der Pandemie von der Notwendigkeit digitaler Transformation sprachen, hat das vergangene Jahr auf einen Schlag den Umbruch gebracht: dank des plötzlichen Aufkommens von Künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen bis in den Alltag hinein. Die neuen Technologien haben HR-Prozesse vom Recruiting bis zum Mitarbeiterengagement optimiert. Auch das Einbinden von Datenanalysen in HR-Tech prägte diesen digitalen Wandel, der für Personalverantwortliche vor allem Zeitersparnis, Effizienz und mehr Fokus auf die Mitarbeitenden bedeutet.

Getrieben vom Fachkräftemangel haben viele Arbeitgebende in den vergangenen zwölf Monaten erkannt: Der Unternehmenserfolg hängt im Wesentlichen von den Mitarbeitenden ab. Die diversen HR-Softwares haben eines gemeinsam: Sie fördern die Mitarbeiterbindung. Eben jene wird auch 2024 die HR-Verantwortlichen beschäftigen. Was kann und sollte HR-Tech in 2024 leisten?

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Mitarbeiterbindung als Schlüssel zum Erfolg

Der Fachkräftemangel und Arbeitnehmermarkt beschäftigen die strategischen Köpfe in den Unternehmen bereits seit einigen Jahren – und ein Ausbalancieren des Marktes ist auch im Jahr 2024 nicht in Sicht. Bedingt durch den demografischen Wandel gehen viele Babyboomer in den kommenden zehn Jahren in Rente. 7,3 Millionen Arbeitnehmende werden aus dem Erwerbsleben ausscheiden, vermelden das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) und das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Mehr als zwei Millionen von ihnen arbeiten in Jobs, in denen das Personal bereits heute dünn besetzt ist.

Die Lage ist drastisch: Die jüngeren Alterskohorten können die älteren zahlenmäßig nicht ersetzen. Der Arbeitsmarkt hat jetzt schon mit einer akuten Mangellage zu kämpfen. In jedem zweiten Betrieb fehlt es an Arbeitskräften. Die Folgen? Ein Einschränken der eigenen Geschäfte und Leistungspotenziale. Qualifizierte junge Fachkräfte wie Millennials und Vertreterinnen / Vertreter der Generation Z rücken verstärkt in den Fokus der HR-Arbeit. Personalverantwortliche stehen vor der Herausforderung, junge Talente für ihre Unternehmen zu gewinnen und langfristig zu halten. Für die Mitarbeiterbindung ist dabei eine positive Unternehmenskultur unerlässlich.

Werteorientierte Unternehmensentwicklung

Gerade die jüngeren Generationen wünschen sich ein menschliches Arbeitsumfeld mit persönlicherem Recruiting, empathischer Führungskultur, mehr Flexibilität und dem Zusammenkommen mit ihrem Team. In Remote-Work-Zeiten zahlt HR-Tech mit ihrem Social-Media-ähnlichem Auftreten darauf ein. Sie ermöglicht Unternehmen, ihren Mitarbeitenden neue Arbeits(zeit)modelle anzubieten. Mit Learning-Management-Funktionen fördern sie kontinuierliche Weiterbildung und Führungskräfteentwicklung. Dem Wunsch der Mitarbeitenden nach Weiterbildungen und klaren Karrierepfaden kann so nachgekommen werden.

Die junge Generation ist es auch, die Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) im neuen Jahr mit ihren Forderungen weiter vorantreiben wird. HR-Plattformen unterstützen Unternehmen dabei, die Zusammensetzung ihrer Teams im Auge zu behalten. Ihre Analysen zeigen Möglichkeiten auf, Ungleichheiten abzubauen. Durch Umfragen, Personalanalysen und Leistungsmanagementdaten geben sie Anstoß zu möglichen Initiativen und der Förderung von unterrepräsentierten Gruppen. Arbeitgebende adressieren so die modernen DEI-Anforderungen und Werte der jüngeren Generation.

Mentale Gesundheit als Förderer von Mitarbeiterzufriedenheit

Im Jahr 2023 hat die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz einen neuen Stellenwert bekommen. Depressionen, chronische Erschöpfung, Ängste: Der Arbeitsausfall aufgrund psychischer Erkrankungen erreichte 2022 einen neuen Höchststand.

Foto Stress am Arbeitsplatz
Envato/micens

Mit 301 Fehltagen je 100 Versicherte lagen die Fehlzeiten wegen dieser Erkrankungen um 48 Prozent über dem Niveau von vor zehn Jahren. Zu diesem Schluss kam der DAK-Psychoreport im Februar 2023. Forschungseinrichten wie KOFA und IW merken an, dass rund sechs von zehn Beschäftigten Personalengpässe in ihrem direkten Arbeitsumfeld erleben. Die Folgen für die Mitarbeitenden: höhere Arbeitsbelastung und niedrigere Arbeitszufriedenheit. Mentale Gesundheit einer der Faktoren für Zufriedenheit am Arbeitsplatz.

In HiBobs „Young Generation in Tech“-Studie gaben 47 Prozent der Teilnehmerinnen / Teilnehmer zwischen 20 und 30 Jahren an, dass ihr Job sich negativ auf die Work-Life-Balance und ihr mentales Wohlbefinden auswirkt. Arbeitgebende, die Wert auf Mitarbeiterbindung legen, sollten ihre Mitarbeitenden ganzheitlich betrachten und deren psychischer Gesundheit Priorität einräumen. HR-Tools unterstützen hierbei. Machen sie doch im besten Fall die Arbeitsauslastung der einzelnen Mitarbeitenden sichtbar sowie häufige Krankheitsausfälle.

Personalmanagement als treibende Kraft begreifen

Personalverantwortliche leisten Unmengen mehr als das Verwalten von Gehaltsabrechnungen und Stellenausschreibungen. Ist ihre Strategie beim Zusammenbringen von Talentgewinnung und Unternehmenszielen erfolgreich, treiben sie den Unternehmenserfolg maßgeblich voran. Sie stellen sicher, dass die nötigen Fachkräfte da sind, um die Unternehmensziele zu erreichen. Mit Maßnahmen wie Feedbackprogrammen, Schulungs- und Entwicklungsmöglichkeiten und ihren DEI-Strategieplänen steigern sie Mitarbeiterzufriedenheit und -engagement. Bei der Gestaltung der Unternehmenskultur nehmen sie eine Schlüsselrolle ein. Sie sind die Transformationstreiber im Unternehmen: Sie schaffen ein mitarbeiterorientiertes Umfeld.

Was kann und sollte HR-Tech in 2024 leisten?
Twenty20/@thanmano

Im neuen Jahr sollten Arbeitgebende ihre Personalmanagerinnen / -manager noch mehr unterstützen. Gerade technologische Neuerungen in den HR-Softwares wie KI halten ihnen den Rücken frei, um sich auf strategische Aufgaben zu konzentrieren. Neben Chatbots wird KI so künftig auch im Recruiting zum Einsatz kommen – kein leichtes Unterfangen, spielen hier doch unter anderem die Gefahr der sogenannten Unconscious Biases (das Denken in Stereotypen) und Datensicherheit eine zentrale Rolle. Nicht nur Personalverantwortliche müssen in Zukunft technikaffin, agil und mitarbeiterorientiert arbeiten.

HR-Tech in 2024: Stütze für Unternehmenskultur

Auch 2024 wird HR-Tech von den fortschrittlichen technologischen Neuerungen des Vorjahres profitieren. Mit KI im HR-Kontext umzugehen, wird eine der Kernaufgaben des neuen Jahres: Die Technologie muss verstanden werden, damit sie vom Personalmanagement sinnvoll und ethisch korrekt eingesetzt werden kann.

Fest steht: Wer sich 2023 bereits mit HR-Tech auseinandergesetzt hat, kann nun im neuen Jahr durchstarten und von den neuen Möglichkeiten profitieren.

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Foto Melanie Wagner

Melanie Wagner führt als Country Managerin die regionalen Geschäfte des israelischen HR-Software-Unternehmens HiBob in Deutschland, Österreich und der Schweiz und ist unter anderem für die Marktpräsenz seiner HR-Plattform Bob zuständig.

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