Was Führungskräfte tun können, um gesundes Arbeiten ihrer Teammitglieder im Homeoffice zu unterstützen, erläutert Klara Novak von Yaasa.
Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einführung von Homeoffice stehen Führungskräfte vor einer neuen Herausforderung: Auf Grund der gesetzlich vorgeschriebenen Fürsorgepflicht müssen sie auch die Gesundheit der Angestellten, die hybrid arbeiten, fördern. Wie sollte hybrid Leadership unter dieser Voraussetzung aussehen und was ist konkret möglich, um die Gesundheit zu fördern? Wir sehen uns das in diesem Beitrag genauer an.
Fürsorgepflicht der Arbeitgeber – was sagt das Arbeitsrecht?
Die Pandemie hat den Arbeitsmarkt vom einen auf den anderen Tag auf den Kopf gestellt – viele Unternehmer waren sich lange nicht im Klaren darüber, wie aus arbeitsrechtlicher Sicht mit der Einführung von Homeoffice umgegangen werden soll. Haben Arbeitnehmer ein Recht auf hybrides Arbeiten? Wie muss der Arbeitsplatz zu Hause gestaltet werden?
Die Gesetzeslage ist nach wie vor nicht eindeutig, eines steht aber fest: Auch im Homeoffice sind die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer Sache des Arbeitgebers. Unabhängig von den gesetzlichen Regelungen im Homeoffice, wird ein guter Chef – der sich gleichzeitig als Leader versteht – jedoch für mehr sorgen. Verantwortungsbewusste Leader kümmern sich nicht nur darum, dass ihr Team im Büro gesund bleibt, sondern auch im Homeoffice.
Hilfsmittel für den Arbeitsplatz zu Hause
Oft ist es nicht möglich, den Mitarbeitenden sowohl im Büro als auch zu Hause einen perfekt ausgestatteten Arbeitsplatz zu ermöglichen. Aber auch kleine Verbesserungen des Arbeitsplatzes zeigen große Wirkung. Beispielsweise können Mitarbeitenden, die viel am Laptop arbeiten, externe Bildschirme zur Verfügung gestellt werden – diese erleichtern das Arbeiten am Bildschirm enorm und können ergonomisch angepasst werden.
Auch eine Bildschirmarbeitsbrille – eventuell sogar mit Blaulichtfilter – kann zur Förderung der Gesundheit beitragen. Die empfindliche Netzhaut der Augen wird geschont und gleichzeitig werden die Augen nicht so schnell müde, so kann zum Beispiel chronischen Kopfschmerzen und Müdigkeit vorgebeugt werden.
Fastfood statt Mensa? Bitte nicht!
Während Mitarbeitende in der Mensa ausgewogene Kost bekommen, muss das Selberkochen zu Hause häufig schnell gehen. Kommt dann noch Stress bei der Arbeit hinzu, ist der Griff zur Tiefkühlpizza bei vielen Mitarbeitenden leider vorprogrammiert. Daher sollten Leader dafür sorgen, dass sich die Mitarbeitenden für die Vorbereitung und das Essen ausreichend Zeit nehmen und zu Mittag eine längere Pause einlegen. Das heißt: Stress reduzieren – dazu später mehr.
Neben der gesunden Ernährung ist es ebenfalls wichtig, mehr Wasser zu trinken. In der Praxis können Führungskräfte beispielsweise hübsche Glaskaraffen als Weihnachtsgeschenk für die Mitarbeitenden organisieren oder Essensgutscheine für Restaurants in ihrer Wohngegend verschenken.
Genug Bewegung bei der Arbeit und danach
Gemeinsame Firmenevents müssen nicht unbedingt aus einem Abendessen bestehen. Man kann für Teambuilding auch Aktivitäten planen, die das ganze Team in Bewegung setzen: Abends ein Runde zum Bowling oder Minigolf – so sorgt man nicht nur für eine kleine Sporteinheit, sondern auch dafür, dass sich die Teammitglieder wieder mal im „real life“ wiedersehen.
Wie kann man mehr Bewegung am Arbeitsplatz fördern? Als Führungskraft kann man das oft gar nicht so einfach umsetzen. Es kann aber zum Beispiel dazu aufgerufen werden, nach gemeinsamen Besprechungen einen kurzen Spaziergang zu machen. Frische Luft sorgt wieder für einen freien Kopf, und genau das ist es doch, was man nach einer Besprechung häufig braucht. Auch das Arbeiten im Stehen ist eine gute Abwechslung zum sitzenden Alltag.
Manche Firmen stellen ihren Mitarbeitenden auch Gutscheine für Fitnessstudios zur Verfügung oder organisieren On-Demand-Yoga-Sessions für das gesamte Team. Auch der Kauf von kostenpflichten Apps, die Kurse und Trainingspläne beinhalten, kann Mitarbeitende zu mehr Bewegung verleiten.
Gesunde Work-Life-Balance trotz hybridem Arbeiten
Immer mehr Institutionen warnten in den letzten Monaten davor, dass die Möglichkeit des hybriden Arbeitens nicht immer positive Auswirkungen auf die Work-Life-Balance hat. Bei Krankheit neigt man im Homeoffice nämlich eher dazu, trotzdem zu arbeiten. Auch die Bereitschaft dafür, nach Feierabend doch noch schnell auf E-Mails zu antworten, ist bei Mitarbeitenden im Homeoffice höher. Auf Dauer kann so die Work-Life-Balance aus dem Gleichgewicht geraten, weil sich Mitarbeitende unter Druck fühlen könnten, trotz Krankheit und Feierabend zu arbeiten.
Hybrides Leadership muss also genau dort ansetzen: Keine Nachrichten von Führungskräften an Mitarbeitende nach Feierabend oder im Urlaub. Auch ein Aufruf, dass im Krankenstand nicht gearbeitet werden soll, muss unbedingt getätigt werden.
Eine weitere Gefahr, die beim hybriden Arbeiten nicht unterschätzt werden darf: Als Leader hat man häufig keinen so guten Überblick, wie hoch das Stresslevel im Team ist. Als Führungskraft sollte man deshalb regelmäßig nachfragen, wie es um die Auslastung steht und gewisse Deadlines gegebenenfalls verlängern.
Fazit: Hybrid Leadership gegen Burnout?
Wir haben es weiter oben bereits kurz angerissen: Als Leader muss man auch dafür sorgen, dass sich das Team nicht aus den Augen verliert. Zoom-Meetings und regelmäßige Chats reichen nicht aus, um erfolgreich Teambuilding zu betreiben. Arbeitet man auf Dauer im Homeoffice, kann schnell einmal das Gefühl von Ausgeschlossenheit entstehen.
Deshalb sind gemeinsame Treffen mit dem Team sehr wichtig – egal ob im Büro, nach Feierabend im Restaurant oder bei einer lustigen Teambuilding-Aktion wie dem Kletterseilgarten. Nur so lassen sich eine gesunde Work-Life-Balance erzielen und Burnouts vermeiden.
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Klara Novak ist Content Marketing Managerin bei Yaasa und befasst sich dort mit Themen rund um Gesundheit und Trends in der modernen Arbeitswelt. Das Unternehmen ist Experte für smarte ergonomische Büromöbel. Anpassbarkeit, Design und Qualität stehen dabei im Fokus.