Sie polarisiert. Viele Menschen lieben sie. Obwohl positives Denken lange Zeit so gar nicht ihr Ding war. Das HR JOURNAL hat mit Ingrid gesprochen. Exklusiv.
Lange hatten wir darauf gewartet, immer wieder einmal nachgefragt. Jetzt hat es geklappt. Nach dem Gold-Gewinn beim Effie Germany 2021 durften wir mit Ingrid ein Interview machen. In ungewohnt gelöster Stimmung haben über ihr Verhältnis zu „diesem Indeed“ gesprochen, über Berufliches und auch ganz Persönliches. Etwa zu ihrem Engagement für ihr Lieblingsfußballteam, die Eintracht Frankfurt. Dabei nahm sie kein Blatt vor dem Mund. Hier kommen Antworten.
Liebe Ingrid, in diesem Jahr hast Du Gold bei den Effie Germany 2021 gewonnen. Und zwar für dieses „Indeed“. Ganz herzlichen Glückwunsch! Wie geht es Dir damit?
Ingrid: Natürlich bin ich stolz auf diese Auszeichnung. Das eine ist Werbung zu machen, das andere und wirklich Wichtige ist, die Menschen zu erreichen. Du musst sie zum Lachen oder Weinen bringen und es schaffen, dass sie sich freuen oder auch mal aufregen. Nach allem, was ich so höre, ruft unsere Kampagne die gesamte Bandbreite an Emotionen hervor und damit erinnern sich die Menschen an uns. Mission accomplished!
„Indeed, nicht Ingrid“ lautet der Titel der Effie-prämierten Kampagne. Verwechslungen sind Dein Schicksal. Seit diesem Jahr hatten wir allerdings den Eindruck, dass Du Dich mit Indeed anfreunden konntest. Was ist da passiert? Bist du selber auf Jobsuche?
Ingrid: Eigentlich bin ich nicht auf Jobsuche, aber ich habe Indeed jetzt so vielen Menschen erklärt, dass ich selber schon als Expertin durchgehe. Ich habe es mir zum Montagmorgen-Ritual gemacht, erst einmal einen Blick auf die neuesten Jobs zu werfen. Wäre doch blöd, wenn ich meinen Traumjob verpasse!
Viele Jobsuchende legen Wert auf ein nettes Team. Bei Dir hatten wir immer den Eindruck, dass „am liebsten gar kein Team“ Dein bevorzugtes Arbeitsmodell ist. Eine Fehleinschätzung?
Ingrid: Ach, mein Team ist schon okay. Wir sind alle irgendwie schräg, insofern passe ich da super rein. Ich finde es toll, wenn alle so sein können, wie sie sind. So wie auch ganz verschiedene Blumen auf meiner Tapete sind und nicht nur eine einzige Sorte. Mit Monokultur und Einheitsbrei habe ich es nicht so. Aber der Trend geht scheinbar in meine Richtung. Ich glaube, auf der Arbeit nennen das die Fachleute jetzt Diversity.
Auch Du warst im Lockdown und im Homeoffice, und das als Single. Was hat Dir dabei Kraft gegeben?
Ingrid: Also, Zuhause sollte es so gemütlich wie möglich sein. Das Homeoffice sollte genauso gut zu einem passen wie ein Job. Dazu noch einen Kräutertee und dann geht das Online-Shoppen… äh, ich meine das Arbeiten viel leichter von der Hand. Die Anspielung auf meinen Beziehungsstatus überhöre ich mal geflissentlich. Das geht das HR JOURNAL nämlich gar nichts an.
Wir erlauben uns noch eine persönliche Frage: Eigentlich scheinen Deine Kolleginnen und Kollegen Dich für Deine Arbeit sehr wertzuschätzen. Nicht ohne Grund. Warum gehst Du nicht einfach ins Recruiting – als nächsten Karrieresprung?
Ingrid: Um Gottes Willen! Ich sage doch immer: “Indeed, nicht Ingrid!”. Das sollen mal schön die Profis machen.
Indeed sprach im Spätsommer von einer „Explosion am Stellenmarkt“. Ist das bei Dir auch so angekommen? In welchen Bereichen gibt es denn jede Menge freie Jobs?
Ingrid: Unsere Arbeitsmarktexperten haben mir zugeflüstert, dass es besonders in der HR einen Boom gibt: Viel mehr Stellenanzeigen als vor Corona! Bei Recruiter und Recruiterinnen ist es noch extremer. Die können sich gar nicht retten vor Angeboten. Irgendwer muss diese ganzen offenen Stellen schließlich besetzen. Hmm, vielleicht überleg ich mir das doch noch mal mit dem Recruiting-Job.
Wie ist denn die Wechselbereitschaft momentan einzuschätzen? Fragen die Leute nur mal unverbindlich bei Dir an – oder suchen die wirklich aktiv?
Ingrid: Puh, also die Deutschen sind ja traditionell ziemlich treue Seelen, was ihre Arbeitgeber angeht. Viele sind halbwegs zufrieden und haben sich in ihrer Komfortzone eingerichtet. Die anderen meckern halt vor sich hin. Für diese Leute habe ich eine klare Ansage: Traut euch, Leute! Euer Traumjob ist irgendwo da draußen. Aber fragt nicht mich – fragt Indeed!
Wenn Du selber einen neuen Job auf Indeed suchen würdest, was wäre Dir da besonders wichtig bei einem neuen Arbeitgeber?
Ingrid: Das Gehalt! Ich sag einfach, wie es ist. Das ist immer noch das Wichtigste für die meisten. Gottseidank kann man sich bei Indeed auch die Gehälter anzeigen lassen. Und immer mehr Unternehmen machen mit und schreiben gleich das Gehalt in die Stellenanzeigen. Warum auch ewig um den heißen Brei herumreden? Übrigens: Auch ob ein Arbeitgeber Homeoffice anbietet, kann man jetzt in den Stellenanzeigen sehen. Das ist doch toll. Packt die Karten auf den Tisch!
Wir nähern uns dem Jahresende. Wie wird denn das nächste Jahr auf dem Arbeitsmarkt? Was wäre da Deine ganz persönliche Prognose?
Ingrid: An Jobs mangelt es nicht, die Leute haben wirklich die Qual der Wahl. Dieser Trend setzt sich sicherlich auch im nächsten Jahr fort. Arbeitgeber werden sich wirklich strecken müssen im Kampf um die Talente. Eine ansprechende Stellenanzeige auf Indeed und ein schickes Unternehmensprofil auf Glassdoor sind ein guter Anfang, aber wir wissen ja alle: Was versprochen wird, sollte auch gehalten werden. Sonst sind die Talente nur enttäuscht und ziehen weiter!
Zum Schluss eine Frage, die vielleicht etwas off-topic und persönlich ist: Du bist bekennender Fan von Eintracht Frankfurt. Wie zufrieden bist Du mit deren Abschneiden in der jetzigen Bundesligasaison? Was würdest Du der Eintracht raten?
Ingrid: Hier jagt ja eine persönliche Frage die nächste! Also, meine Jungs von der Eintracht sind schwer in Ordnung. Die haben eine tolle Saison gespielt. Jetzt mussten sie wichtige Spieler abgeben, haben einen neuen Trainer. Es brauchte eine Weile bis sich das neue Team gefunden hatte. Aber jetzt stimmt es wieder. Das Leben ist ein ständiger Wandel, wie im Büro, so auch auf dem Fußballfeld. Das kennen wir doch alle. Bei der Eintracht wird es nie langweilig, genau wie bei mir.
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