Junge Talente der Gen Z langfristig binden: Svenja Rausch von JobTeaser erläutert, welche Rolle dabei Soft Skills spielen und wie Sie diese fördern.
Junge Talente der Generation Z (Gen Z) langfristig binden ist für viele Unternehmen eine Herausforderung. Voraussetzung ist eine erfolgreiche Employer Brand und eine Unternehmenskultur, die persönliches Wachstum fördert. Hier erfahren Sie, welche Rolle Soft Skills dabei spielen und wie Sie diese bei Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schärfen.
Die Corona-Pandemie hat die Relevanz von Soft Skills abermals verdeutlicht. Virtuelle Zusammenarbeit und damit einhergehend eine neue Form der Kommunikation und Interaktion erfordert andere Management- und Führungsfähigkeiten. Mehr denn je führen fehlende Soft Skills zu Schwierigkeiten und resultieren in einer negativen Arbeitsatmosphäre oder gar in wirtschaftlichen Verlusten. Verfügen die Teammitglieder über die passenden Soft Skills und wenden diese erfolgreich an, steigt die Wahrscheinlichkeit für ein positives Arbeitsklima, welches auf Ihre Employer Brand einzahlt. Umso wichtiger ist es, diese in HR-Abteilungen zu berücksichtigen. Neben der Beachtung von Soft Skills im Recruitingprozess sollten diese daher auch bei bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefördert werden.
Denn: Die Anforderungen an Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter werden sich auch in Zukunft rasant entwickeln. Automatisierung, KI und Digitalisierungsprozesse führen dazu, dass sich Berufsbilder immer weiter verändern. Will ein Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, müssen sich die Teamitglieder stetig weiterentwickeln.
Für ein Drittel des akademischen Nachwuchses zählen genau diese Weiterbildungsmöglichkeiten zu den wichtigsten Kriterien bei der Arbeitgeberwahl, wie eine aktuelle JobTeaser Umfrage unter ca. 3.000 Studierenden und Absolventinnen / Absolventen zeigt. Der Gen Z ist das persönliche Wachstum außerhalb der fachlichen Expertise wichtig. Gerade um die Talente von Morgen zu rekrutieren ist es deshalb von Vorteil, sich die Bedeutung von Soft Skills bewusst zu machen und den Mitarbeiterinnen / Mitarbeitern Optionen zur Entwicklung dieser zu bieten.
Softes Upskilling: Das sind unsere Tipps
Nicht nur die fachliche Expertise, sondern auch Soft Skills lassen sich erlernen. Da es um die Persönlichkeit und sozialen Kompetenzen Ihrer Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter geht, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Die richtige Herangehensweise an das Training ist bedeutend, um Akzeptanz und Motivation bei den Teilnehmerinnen / Teilnehmer sicherzustellen.
1. Skill-Gaps erkennen
Längst vorbei sind die Zeiten, in denen Mitarbeiterqualifizierungen nach dem klassischen Gießkannen-Prinzip durchgeführt wurden. Vielmehr müssen Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter individuell betrachtet werden.
Fragen Sie sich also: Welche Skills sind es genau, die meine Teammitglieder für eine digitale moderne Arbeitswelt besitzen müssen? Und welche braucht es für die explizite Tätigkeit unterschiedlicher Teams im Besonderen? Kann die Kollaboration im Team verbessert werden? Oder braucht es Skills, um mit den technischen Entwicklungen Schritt zu halten? Erarbeiten Sie Kompetenzprofile und ermitteln so, wo noch relevantes Entwicklungspotenzial für Ihre Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter besteht.
2. Ziel und Bedeutung der Maßnahmen klar definieren
Soft Skills setzen sich aus individuellen Einstellungen und persönlichen Fähigkeiten zusammen. Im Gegensatz zu den Hard Skills, die im Arbeitsalltag benötigt werden, verlangt das Erlernen von Soft Skills die Arbeit an der eigenen Persönlichkeit. Um die Motivation der Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter zu steigern, sind konkrete Ziele und die Verdeutlichung der Relevanz essenziell.
Führen Sie Ihren Teammitgliedern daher vor Augen, welche Vorteile sich konkret aus dem Training der Soft Skills ergeben. Suchen Sie konkrete Situationen aus dem Arbeitsalltag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um die Notwendigkeit zu verdeutlichen und deren Motivation zu stärken. Sicherlich finden Sie auch in Ihrem Team Beispiele, in denen die digitale Kommunikation fehlgeschlagen ist oder auf Probleme nicht rechtzeitig reagiert wurde.
3. Individuelle Angebote schaffen
Niemand verfügt gleichermaßen über alle Soft Skills und nicht für jede Position sind die gleichen Soft Skills von Bedeutung. Ähnlich wie bei der fachlichen Expertise hat jeder / jede andere Herausforderungen, die es individuell zu meistern gilt.
Und auch die Rahmenbedingungen, mit denen es sich am besten lernt, sind individuell. Daher ist es ratsam, den Mitarbeiterinnen / Mitarbeitern unterschiedliche Möglichkeiten der Fortbildung zur Verfügung zu stellen. Die einen bevorzugen ein dreitägiges Seminar, andere bauen lieber kleine Remote-Einheiten in ihren Arbeitsalltag ein.
Fazit: Future Work erfordert Future Skills
Schon jetzt sind Soft Skills entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. In Zukunft steigt ihre Bedeutung noch. Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter müssen sich stetig weiterentwickeln, um den Anforderungen der Arbeitswelt zu entsprechen. Die Gen Z ist sich dessen bereits bewusst. Die Talente von Morgen sind auf der Suche nach Arbeitgebern, die ihnen die Möglichkeit zur Weiterentwicklung und persönlichen Entfaltung geben.
Die Förderung von Soft Skills der Teammitglieder zahlt sich so nicht nur durch Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftlichen Erfolgen aus, sondern zahlt auch auf eine positive Employer Brand ein, bei der sich die Talente von Morgen bewerben. Und bei der sie gerne bleiben.
Svenja Rausch verantwortet als Head of Marketing den gesamten deutschsprachigen Markenauftritt von JobTeaser, der führenden Recruiting-Plattform für Studierende und junge Absolvent*innen in Europa. Zuvor war sie für das digitale und internationale Marketing der Universität zu Köln zuständig. Foto: © Fabian Stürz