5 Trends für die Hybridarbeit der Zukunft

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Wie können Unternehmen die Vorteile hybrider Arbeit ausschöpfen? Ivan Cossu, CEO bei deskbird, skizziert die Top 5 Trends für die Hybridarbeit der Zukunft. Und er erläutert, wie sich der Erfolg des flexiblen Arbeitsmodells für Angestellte und Unternehmen deutlich steigern lässt.

Fast drei Jahre nach dem explosionsartigen Anstieg von Hybridarbeit aufgrund der COVID-19- Pandemie ist das flexible Arbeitsortmodell für viele Betriebe und Mitarbeitenden nicht mehr wegzudenken: Zahlreiche Studien belegen, dass es die Work-Life-Balance der Mitarbeitenden signifikant verbessert, die Produktivität steigert und neue Talente anzieht.

Mittlerweile zeichnen sich in der DACH-Region einige Trends ab, wie Unternehmen auch in Zukunft diese Vorteile von Hybridarbeit ausschöpfen können:

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Trend Nr. 1: Mehr (zeitliche) Flexibilität

Wenn es um Flexibilität in der Hybridarbeit geht, ist meistens von der räumlichen Flexibilität die Rede. Hybrid arbeitende Angestellte können bei der Wahl ihres Arbeitsortes frei zwischen Büro, den eigenen vier Wänden oder auch einem ganz anderen Ort wie einem Straßencafé wählen. Doch auch die zeitliche Flexibilität spielt eine immer größere Rolle: Mitarbeitende möchten nicht mehr nur entscheiden, von wo aus sie arbeiten, sondern auch wann. Eine erste Maßnahme dafür ist die Einführung der sogenannten Vertrauensarbeitszeit. Diese kommt ganz ohne feste Arbeitszeiten aus und basiert auf dem Vertrauen, dass die Mitarbeitenden ihre Leistung auch ohne Kontrolle der Arbeitszeit erbringen. Dieses Konzept kann dabei helfen, die Arbeit und das Privatleben besser in Einklang zu bringen.

Weiterhin haben erste Modellversuche in Island und England gezeigt: Die Umstellung auf eine 4-Tage-Woche führt nicht nur zu einer verbesserten Work-Life-Balance, sondern sogar zu einer gesteigerten Produktivität. Das ist sowohl im Interesse der Mitarbeitenden als auch der Unternehmen selbst. Es lohnt sich also, über alternative Konzepte zur Arbeitszeitgestaltung nachzudenken und gemeinsam mit der Belegschaft neue Modelle für mehr Flexibilität und Wohlbefinden auszuprobieren.

Trend Nr. 2: Neue Bürokonzepte

Wenn dank Hybridarbeit nicht mehr alle Mitarbeitenden gleichzeitig im Büro arbeiten, schafft das neue Freiräume für innovative Raumkonzepte. Statt die leeren Schreibtische ungenutzt zu lassen, lohnt es sich, das Büro umzugestalten und an die Anforderungen der Hybridarbeit anzupassen. Dazu zählen Telefonboxen und Meetingräume für Videokonferenzen, offene Arbeitsbereiche für den kreativen Austausch und Gemeinschaftsräume, in denen die Mitarbeitenden gemeinsam Zeit verbringen können.

Die Raumkonzepte im Büro zu überarbeiten ist ein wichtiger Schritt, um die Attraktivität des Büros als Arbeitsstätte zu erhöhen. So wird das Büro als Gegenentwurf zum Homeoffice zum sozialen Zentrum der Arbeit, in dem Kreativität und Teambuilding im Vordergrund stehen. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Belegschaft und sorgt für mehr Mitarbeitendenzugehörigkeit.

Trend Nr. 3: Digitale Transformation

Hybrid bedeutet immer auch digital. Fast alle Arbeitsprozesse in hybriden Unternehmen basieren auf digitalen Technologien. Videocalls, gemeinsame Arbeit an Dokumenten, Projektmanagement und Administration wären ohne die entsprechenden Anwendungen undenkbar. Es ist daher ungemein wichtig, dass Betriebe mit flexiblem Arbeitsmodell eine stabile digitale Infrastruktur schaffen, die eine reibungslose Zusammenarbeit über die Grenzen des Büros hinaus unterstützt. Dazu zählt einerseits die Ausstattung der Mitarbeitenden mit leistungsfähiger Hardware, andererseits aber auch die Nutzung der neuesten Technologie.

Digitale Anwendungen können zudem, richtig eingesetzt, Prozesse vereinfachen und Konflikte, die sich aus der Vermischung von Büroalltag und Homeoffice ergeben, leichter lösen. Beispiele dafür sind die Wochenplanung oder auch koordinierte Hybridarbeit, bei welcher die Nutzung der Schreibtische bzw. Räume effizienter geplant wird. Hier lohnt sich der Einsatz spezieller Tools, die diese Planung erleichtern.

Trend Nr. 4: Hybridarbeit erfordert erhöhte Datensicherheit

Wo mehr digitale Prozesse stattfinden, kommt es auch zu einem größeren digitalen Datenaustausch, weshalb Cybersecurity eine zunehmend wichtige Rolle spielt. Vor allem dann, wenn Mitarbeitende nicht nur von zuhause, sondern von jedem beliebigen Ort aus arbeiten können, müssen Unternehmen entsprechende Vorsichtsmaßnahmen für den Schutz ihrer sensiblen Daten einrichten.

Einer Umfrage des Cybersecurity-Unternehmens Sophos zufolge fühlen sich mehr als die Hälfte aller befragten Unternehmen nicht in der Lage, ihre Daten zuverlässig vor Cyber-Attacken zu schützen. Umso wichtiger ist es, dass hybride Unternehmen in der DACH-Region nachrüsten und ihre Datensicherheit priorisieren.

Oft lässt sich dabei schon mit wenigen Schritten viel erreichen. Um die Sicherheit der eigenen Daten zu erhöhen, sollten Unternehmen folgende Tipps befolgen:

  • Multi-Faktor-Authentifizierung nutzen
  • Sichere VPNs verwenden
  • Zugriffsrechte einschränken
  • Software regelmäßig aktualisieren
  • Anti-Schadsoftware verwenden

Trend Nr. 5: Internationales Recruiting

Wer ein hybrides Team zusammenstellt, ist bei der Wahl der Mitarbeitenden deutlich weniger ortsgebunden. Unternehmen haben so die Möglichkeit, Talente im gesamten In- sowie Ausland anzusprechen und damit die Besten der Besten für sich zu gewinnen. Gleiches gilt auch andersherum: Jobsuchende haben dank Hybridarbeit eine größere Auswahl an potenziellen Arbeitgebenden und können den Job finden, der am besten zu ihnen passt.

Unternehmen sollten dies als Chance begreifen und den Weg für überregionale und sogar internationale Angestellte ebnen. Dazu zählt auch, schon in Stellenbeschreibungen auf entsprechende Regelungen hinzuweisen und sich dadurch als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.

Beim Umstieg auf internationales Recruiting ist es wichtig, sich vorher über die rechtlichen Gegebenheiten zu informieren. Eventuelle Vertragsanpassungen für überregional oder international tätige Angestellte sollten im Voraus genau geklärt und geprüft werden.

Das volle Potenzial hybrider Arbeit ausschöpfen

Mit diesen fünf Trends lässt sich der Erfolg des flexiblen Arbeitsmodells für Angestellte und Unternehmen deutlich steigern. Wichtig bei diesem Prozess ist, dass Betriebe stets offen für Neues und im engen Austausch mit den Mitarbeitenden sind – so bleiben sie auch langfristig wettbewerbsfähig und attraktiv und können das volle Potenzial der hybriden Arbeit ausschöpfen.

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Foto Ivan Cossu

Ivan Cossu ist Co-Founder und CEO von deskbird, einem Schweizer Technologieunternehmen, das ein userorientiertes Tool für das digitale Arbeitsplatzmanagement entwickelt hat. Ivan ist Experte in Sachen koordinierter Hybrid Work und weiß genau, dass man damit im Unternehmen ideal Kosten sparen und die Produktivität fördern kann.

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