5 Hürden für digitale Schulungsinitiativen im Unternehmen

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Häufig scheitern digitale Schulungsinitiativen in Unternehmen. Uwe Röniger, Geschäftsführer mybreev, schildert, auf welche Punkte Sie achten sollten.

Ob Pflichtunterweisungen in Compliance, Arbeitssicherheit und betrieblichem Gesundheitsschutz oder zukunftsorientierte Fragestellungen rund um Sicherheit, Kommunikation, Nachhaltigkeit, Cross-Cultural Management und Diversity: Die Bedeutung der beruflichen Weiterbildung in Unternehmen wächst. Im Jahr 2020 haben insgesamt ca. 6,23 Millionen Erwerbspersonen an einer beruflichen Weiterbildung teilgenommen, meldet das Statistikportal Statista.com.

Dabei nimmt vor allem das digitale Lernen eine immer größere Rolle ein. Das zeigt eine Expertenumfrage zur zukünftigen Bedeutung von E-Learning-Anwendungen in deutschsprachigen Unternehmen von Statista.com. 93 Prozent der Befragten gaben danach an, dass Videos beziehungsweise Erklärfilme als Lernform künftig eine zentrale Bedeutung im Unternehmen haben werden. Auch die Bundesregierung hat das erkannt und unterstützt die „Initiative Digitale Bildung“. Damit werden Lernen, Unterrichten, Lehren und Ausbilden über den gesamten Bildungsweg hinweg verbessert, damit sich alle Generationen souverän in der digitalen Welt bewegen können.

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Mitarbeitenden neues, relevantes Wissen zur Verfügung stellen

Das klingt alles sehr gut. Aber leider zeigt die Praxis, dass im E-Learning in Unternehmen nicht alles eitel Sonnenschein ist. Denn häufig scheitern digitale Schulungsinitiativen in Unternehmen. Das liegt vor allem an fünf Punkten. Werden diese Schwachstellen behoben, stellt die erfolgreiche Wissensvermittlung kein Problem mehr dar.

Die Inhalte sind der Kern erfolgreicher E-Learning-Kurse. Es geht darum, den Mitarbeitenden neues, relevantes Wissen so zur Verfügung zu stellen, sodass diese die Relevanz der Thematik persönlich und für den Unternehmensalltag sofort erkennen, die Inhalte als verständlich und unterhaltsam empfinden und beim E-Training kein Gefühl der Unterforderung, Überforderung oder Langeweile verspüren. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Inhalte in Zusammenarbeit mit erfahrenen Fachautorinnen / -autoren entwickelt werden, die ihr Wissen aus jahrelanger Praxiserfahrung einbringen können. Diese Inhalte digital so aufzubereiten, dass sie den Zeitgeist treffen, Verständnis schaffen und Unterhaltung bieten, liegt dann beim E-Learning-Anbieter.

Storytelling und Interaktivität stehen im Fokus

Auch das Design der Kurse spielt eine Rolle. In Zeiten von Streamingdiensten und Videoplattformen wissen Konsumierende digitaler Inhalte recht genau, was auf sie wertig, authentisch und zeitgemäß wirkt. So reicht es heute nicht mehr aus, wenn videobasierte Kurse so aussehen, als wurden diese vor 20 Jahren konzipiert und umgesetzt. Mitarbeitende merken sehr wohl, ob das vorliegende digitale Training schnell eingekauft wurde oder ob sich die Verantwortlichen im Unternehmen genau Gedanken gemacht haben, welche Content-Qualität sie ihren Mitarbeitenden bieten möchten.

Neben einer unattraktiven Aufbereitung der Kurse liegen die Gründe scheiternder Schulungsinitiativen auch darin, dass Themen realitätsfremd, zu theoretisch oder abstrakt vermittelt werden, was die Bedeutung des Themas automatisch kleiner wirken lässt. Es braucht Schulungen, die konkrete Situationen im Unternehmensalltag behandeln und den Schulungsanwender:innen vermitteln „Auf deine Aufmerksamkeit und Kompetenz kommt es an!“.

Storytelling und Interaktivität stehen im Fokus. Denn gut erzählte Geschichten erzeugen Emotionen, während interaktive Elemente die Mitarbeitenden unmittelbar in die Story einbeziehen. Das ist ein entscheidender Faktor im erfolgreichen E-Learning. Storytelling erleichtert die Zugänge für Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter über alle Hierarchieebenen hinweg und stellt sicher, dass die Inhalte wirklich verstanden und verankert werden. Durch den digitalen, erzählerisch-unterhaltsamen Lernkonsum und hochinnovative Themen werden die Ansprüche und Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter der Arbeitswelten damit frühzeitig adressiert und abgeholt.

Digitale Schulungsinitiativen: Kostenfaktor muss kein Entwicklungsblocker sein

Auch mangelnde Themenauswahl ist ein regelmäßiger Kritikpunkt. Dabei bietet die Welt genug Themen, über die gesprochen werden muss. Doch bieten es Unternehmen auch ihren Mitarbeitenden, über wichtige Themen aufzuklären und Impulse zu setzen? Ein umfassendes Library-Konzept, das sowohl Pflichttrainings zu Themen wie Compliance, Datenschutz, Arbeitsschutz etc. als auch innovative, neue Themen (zum Beispiel Cyber Security, mentale Gesundheit, Fairness etc.) in einer digitalen Schulungsbibliothek kombiniert. Dabei kommt es darauf an, den Mitarbeitenden ein großes Schulungsportfolio anzubieten, aus dem sie selbst entscheiden können, welche Schulungen für den Unternehmensalltag, aber auch aus persönlichem Interesse relevant sind.

Der letzte Punkt: Der Kostenfaktor muss bei digitalen Schulungsinitiativen kein Entwicklungsblocker sein! Nicht selten steht das Budget für die Personalentwicklung und Weiterbildung der Beschäftigten ganz unten in der Nahrungskette, wodurch Verantwortliche in diesem Bereich häufig mit dem Rücken zur Wand stehen. Dagegen können Unternehmen durch das Library-Konzept eine angepasste Preisstruktur ohne Abstriche bei der Qualität der Kurse nutzen.

Das sind die entscheidenden Aspekte und Lösungen für die erfolgreiche Umsetzung einer digitalen Lernkultur im Unternehmen. Auf diese Weise müssen digitale Schulungsinitiativen in Unternehmen eben nicht scheitern.

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Foto Uwe Röniger

Uwe Röniger ist Geschäftsführer des E-Learning-Anbieters mybreev (Security Island) aus Viersen. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Erschaffung umfassender Lernwelten im Sinne der Streaming Education.

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