4 Benefits-Pakete, die bei Ihren Teams punkten

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Bei Benefits geht es heute darum, wirklich „outstanding“ zu sein, sagt Christian Gorczak, Vice President People bei One Hiring. Er stellt vier „Benefits-Pakete“ vor, die Arbeitgeber für ihre Belegschaft schnüren können. Individualisierung und Selbstbestimmung spielen eine große Rolle.

Unternehmen müssen mehr denn je darüber nachdenken, wie sie sich von anderen Arbeitgebern abheben können. Benefits sind eine großartige Möglichkeit, bei Bewerberinnen / Bewerbern zu punkten. Gleichzeitig spielen sie auch in puncto Employee Retention eine wichtige Rolle. Die gesamte Benefits-Landschaft hat sich allerdings stetig weiterentwickelt.

Was vor ein paar Jahren noch ein spannendes Angebot war, interessiert heute womöglich niemanden mehr. Zusätzlich hat die Pandemie ihren Teil dazu beigetragen, dass Unternehmen ihr Benefits-Portfolio noch einmal genauer unter die Lupe nehmen mussten. Bei Benefits geht es heute darum, wirklich „outstanding“ zu sein. Gleichzeitig sollten diese aber auch zum Unternehmen passen, die Kultur widerspiegeln und auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden abgestimmt sein. Wie lässt sich dieser Balanceakt meistern?

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Echte Sinnstiftung statt Hygienefaktor

Der vielzitierte Obstkorb war vor gut fünf Jahren noch groß im Trend. Heutzutage gibt es wohl kaum jemanden, der aufgrund des besonderen Angebots an Früchten den Arbeitgeber wechselt. Natürlich ist es schön, wenn man im Arbeitsalltag zu einem gesunden Snack greifen kann. Kaffee, Tee und Wasser gehören ebenfalls zu dieser Kategorie. Wir sprechen hier mittlerweile aber schon viel mehr von einem „Hygienefaktor“ als von einer Annehmlichkeit.

Ähnlich sieht es auch mit Rabattprogrammen oder flexibler Arbeitszeitgestaltung für Mitarbeitende aus. Jedes Unternehmen sollte so etwas anbieten – wirklich überzeugen wird man damit aber niemanden. Benefits müssen einen echten Mehrwert bieten, um überhaupt als solche wahrgenommen zu werden.

Benefits-Pakete – die Mischung macht‘s

4 Benefits-Pakete
Twenty20/@LittleIvan

Doch womit hebt man sich als Unternehmen ab? Und was ist für Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter wirklich sinnstiftend? Es gibt vier „Benefits-Pakete“, die Arbeitgeber für ihre Belegschaft schnüren können:

1. Das Community-Paket

Community Building wird immer wichtiger. Ob ein gemeinsames Frühstück im Büro, ein Bowling-Abend oder ein Feierabend-Drink in der Bar: Solche kleinen Events lassen sich leicht organisieren und sind aus Budgetsicht überschaubar. Wie wäre es mit einer Night Out nur für die Kolleginnen? Einzigartige Erlebnisse motivieren und zeigen Wertschätzung. Wir sorgen einmal im Jahr für einen richtigen Tapetenwechsel – und fliegen dieses Mal mit der kompletten Belegschaft nach Barcelona. Es muss aber nicht die große Reise sein: Wichtig ist vor allem das regelmäßige Angebot, bei dem die Kolleginnen / Kollegen zusammenkommen können.

2. Das Gesundheits-Paket

People First: Das mentale und körperliche Wohlbefinden der Mitarbeitenden sollte stets an erster Stelle stehen. Dabei rückt auch das Thema „Mental Health“ immer stärker in den Vordergrund. Hier empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit Spezialisten: Über Workshops, Meditationsübungen oder 1:1-Coachings mit qualifizierten Psychologinnen / Psychologen können Mitarbeitenden Stress managen und sowohl berufliche als auch private Probleme besprechen. Ein Klassiker für die körperliche Gesundheit, aber nach wie vor beliebt: Das Dienstfahrrad-Leasing.

3. Das Alltags-Paket

Es ist oft stressig, Berufsalltag und private Angelegenheiten zu vereinen. Hier können Unternehmen mit entsprechenden Angeboten Abhilfe schaffen. Warum nicht einfach eine Physiotherapeutin, einen Friseur oder einen Personal Trainer für die Kolleginnen / Kollegen engagieren? Zusätzlich zu diesem Angebot haben wir uns bei One Hiring noch etwas anderes einfallen lassen: Wir haben einen Concierge, der den Mitarbeitenden bei privaten Verpflichtungen zur Hand geht. Egal, ob Botengänge, Flugbuchungen für den nächsten Urlaub, Recherchetätigkeiten, Paketrückgaben oder Termine in der Autowerkstatt – es gibt fast nichts, was unser Concierge nicht übernimmt.

4. Das Wohnzimmer-Paket

Hier steht die Frage im Vordergrund: Wie sorge ich dafür, dass sich die Mitarbeitenden richtig wohl fühlen? Wie können diese die Batterien optimal aufladen? Der Tischkicker allein reicht nicht mehr. Egal, ob Tischtennisplatte, Billardtisch oder Playstation: Es sollte idealerweise mehrere Angebote für „Spiel und Spaß“ geben, aus denen sich die Kolleginnen / Kollegen ihre Favoriten heraussuchen können. Doch nicht jeder mag Action. Ein Ruheraum für ein kurzes Nickerchen ist optimal für alle, die aus der Stille ihre Kraft schöpfen.

Wichtig: Das Angebot an Benefits stellt idealweise eine Mischung aus den verschiedenen Paketen dar. Die individuelle DNA eines Unternehmens bestimmt jedoch maßgeblich, auf welche Benefits ein besonderer Fokus gelegt wird.

Die Lösung: Individualisierung und Selbstbestimmung

Frau mit Smartphone
Twenty20/@DougOlivares

Klar ist: One-size-fits all funktioniert nicht mehr. Die Zusammensetzung der Belegschaft eines Unternehmens befindet sich im ständigen Wandel. Doch wie sieht ein modernes Benefits-Konzept aus, das all dem gerecht wird?

Der Trend für ein zeitgemäßes Benefits-Angebot bewegt sich aus meiner Sicht in Richtung Individualisierung und Selbstbestimmung. Das bedeutet, dass Mitarbeitende beispielsweise ein Mobilitätsbudget zur Verfügung gestellt bekommen. Die Kolleginnen / Kollegen entscheiden selbst, wofür sie das Budget ausgeben wollen: Monatsticket, Dienstrad oder lieber eine Tankkarte? Je nach individueller Situation kann hier das optimale Angebot wahrgenommen werden.

Dieses Konzept lässt sich mühelos auf andere Bereiche oder Arbeitsgruppen übertragen. Neue Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter, die ein Hardware-Budget zur Verfügung gestellt bekommen, können sich selbst aussuchen, mit welchen Mitteln sie arbeiten wollen. Jede(r) weiß schließlich selbst am besten, was er oder sie wirklich braucht. Vor allem im IT-Bereich ist die individuelle Ausstattung der Kolleginnen / Kollegen enorm wichtig. Auch im Bereich der Weiterbildung und -entwicklung lässt sich gut mit festgelegten Budgets arbeiten.

Ein solches Konzept ist zunächst mit einem höheren administrativen Aufwand verbunden, wird sich aber langfristig positiv auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden auswirken und somit effektiver auf die Unternehmensziele einzahlen.

Das bestehende Angebot regelmäßig evaluieren

Wichtig ist vor allem, immer eng an den Mitarbeitenden dran zu sein und das bestehende Angebot regelmäßig zu evaluieren. Wer Entscheidungsfreiheit, Spielraum und eine Möglichkeit der Mitgestaltung des Benefits-Angebot bietet, kann sich einen echten Wettbewerbsvorteil im Kampf um die besten Talente verschaffen.

Den Führungskräften und dem Management kommt hier eine tragende Funktion zu, denn Benefits sind nicht nur „HR-Sache“. Sie sind ein wichtiger Katalysator für die Transformation eines Unternehmens, formen die Kultur und sind somit ein bedeutender Pfeiler der Gesamtstrategie

Wie so oft basiert die Lösung auch in Sachen Benefits nicht auf Raketenwissenschaft: Fragen Sie doch einfach mal Ihre Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter, wofür diese ein bestimmtes Budget am liebsten ausgeben würden!

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Foto Christian Gorczak

Christian Gorczak ist Vice President People beim HR-Tech-Unternehmen ONE HIRING. Als HR-Verantwortlicher setzt er innovative Impulse für die Bereiche Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting. Sein Motto: „No is no option.” Foto: © Cindy Bergmann

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