„Jobwechsel-Kompass“: 32 Prozent der Arbeitnehmer glauben an ein erfolgreiches 2021 für ihr Unternehmen, 42 Prozent an gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Gut ein Drittel (32 Prozent) der deutschen Arbeitnehmer schauen positiv in die Zukunft und gehen davon aus, dass 2021 für ihren Arbeitgeber erfolgreicher sein wird als das von der Corona-Krise geprägte ablaufende Jahr. 22 Prozent der Arbeitnehmer glauben dagegen, dass 2021 für ihr Unternehmen weniger erfolgreich sein wird und 46 Prozent denken, dass es im kommenden Jahr ähnlich laufen wird wie in 2020. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Jobwechsel-Kompass für das 4. Quartal 2020, den die KÖNIGSTEINER Gruppe gemeinsam mit der Online-Jobbörse stellenanzeigen.de quartalsweise erhebt. Das HR JOURNAL stellt die Ergebnisse exklusiv vor.
Rund 25 Prozent würden den Job wechseln
Die Wechselbereitschaft auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist im Vergleich zum dritten Quartal des Jahres leicht rückläufig. Hatten seinerzeit noch 29 Prozent der Befragten von einem sehr ausgeprägten Wechselwunsch berichtet, liegt der aktuelle Wert bei beachtlichen 25 Prozent.
„Wir registrieren derzeit eine immer noch ausgeprägte Wechselbereitschaft in Deutschland. Allerdings ist die damit verbundene optimistische Grundstimmung derzeit leicht rückläufig, was wir weiter beobachten werden. Es wird interessant zu sehen, wie sich die Stimmung diesbezüglich im ersten Quartal des neuen Jahres darstellen wird – denn dann ist die Wechselstimmung traditionell immer sehr ausgeprägt“, so Peter Langbauer, Geschäftsführer von stellenanzeigen.de zu den Ergebnissen.
Arbeitsmarkt-Chancen: Langfristig optimistisch, kurzfristig eher skeptisch
Weiterhin optimistisch zeigen sich Arbeitnehmer, was ihre persönlichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt betrifft. So gehen 42 Prozent von ihnen davon aus, gute Chancen zu haben, schnell einen neuen Job zu finden, wenn sie sich darum bemühen – jeder Zehnte schätzt diese sogar als sehr gut ein. Das entspricht in etwa den Werten aus dem dritten Quartal.
Veränderungen ergeben sich allerdings, was den Blick auf die nahe Zukunft betrifft. So befürchtet derzeit jeder Fünfte eine Verschlechterung seiner Arbeitsmarkt-Chancen in einem Monat – vor drei Monaten waren nur 16 Prozent in dieser kurzfristigen Hinsicht ähnlich pessimistisch. Positiver schauen die Befragten dagegen auf die perspektivische Situation in einem Jahr. So gehen derzeit 42 Prozent der Arbeitnehmer davon aus, dass sich in 12 Monaten ihre Aussichten auf dem Job-Markt verbessert haben werden. Allerdings ist auch dieser Wert leicht rückläufig und liegt 3 Prozent unter dem des dritten Quartals.
Bewerber wollen mehr über Hygienekonzepte der Arbeitgeber erfahren
Interessant ist, welche Informationen Jobsucher interessieren, wenn sie nach einer neuen Herausforderung suchen. Auch hier zeigen sich die Auswirkungen der Corona-Krise deutlich. So wollen 60 Prozent mehr über Home Office-Regelungen in Corona-Zeiten auf Karrierewebseiten oder in Stellenanzeigen lesen. 61 Prozent möchten ganz allgemein – unabhängig von der derzeitigen Lage – mehr über die Home Office-Konzepte der Arbeitgeber wissen, bevor sie sich bewerben.
Zudem tritt eine ganz neue Bewerberanforderung durch die Pandemie auf den Plan von Arbeitgebern. So wünschen sich bereits mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Kandidaten Angaben zum jeweiligen Hygienekonzept des Arbeitgebers in deren Stellenanzeigen.
„Die Pandemie hat neue Arbeitskriterien geschaffen und andere deutlich mehr in den Fokus von Bewerbern gerückt. Das Homeoffice ist ein prominentes Beispiel dafür. Aber auch, dass Arbeitgeber nun gefragt sind, ihre Hygienekonzepte überzeugend darzulegen, um Talente für sich zu gewinnen, ist ein neues Phänomen. Und dieses sollten Arbeitgeber schnell in ihre Employer Branding Aktivitäten aufnehmen“, so Nils Wagener, CEO der KÖNIGSTEINER Gruppe zu dieser neuen Anforderung an Arbeitgeber.
Über die Analyse
Für den Jobwechsel-Kompass befragen die KÖNIGSTEINER Gruppe und stellenanzeigen.de immer zu Beginn eines Quartals 500 Arbeitnehmer zu ihren beruflichen Zukunftsaussichten. Der Befragungszeitraum lag für die vorliegende erste Ausgabe in der ersten November-Hälfte 2020. Alle Teilnehmer waren zum Zeitpunkt der Befragung erwerbstätig.