Studie: Ein Viertel aller Beschäftigten bedauert, dass der Teamgeist unter Kolleginnen und Kollegen während der Corona-Pandemie gelitten hat.
Jede/-r vierte Beschäftigte in Deutschland hat das Gefühl, dass die Verbundenheit im Kollegenkreis während der aktuellen Pandemie bröckelt. Das ist das Ergebnis einer Studie der Königsteiner Gruppe, für die bundesweit 1.027 Menschen befragt wurden. Demnach finden 26 Prozent der Befragten, dass der Kollegenzusammenhalt im Jahr 2021 schlechter geworden ist. Vor allem junge Menschen beklagen sich mit einem Anteil von 30 Prozent darüber.
15 Prozent aller Befragten registrierten im ablaufenden Jahr dagegen eine Verbesserung im beruflichen Miteinander. Dabei steht das Zusammengehörigkeitsgefühl in deutschen Büros und Werkhallen nach wie vor hoch im Kurs. Denn mehr als der Hälfte der Studienteilnehmerinnen / Studienteilnehmer (56 Prozent) ist dieses genauso wichtig wie ihr Gehalt. 64 Prozent setzen es zudem dem Verhalten ihrer Führungskräfte gleich und für 61 Prozent ist es genauso wertvoll wie individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten.
„Ein Arbeitgeber ist nicht zuletzt die Summe seiner Mitarbeitenden. Denn wie sie miteinander umgehen, macht weite Teile der Unternehmenskultur sowie der Arbeitsatmosphäre aus. Unsere Studie zeigt: Viele Menschen haben den Eindruck, dass das Teamgefühl in ihrem Job derzeit leidet. Homeoffice, Videokonferenzen oder Telefonate mögen zwar produktiv sein, sind aber offenbar nur bedingt geeignet, das Miteinander der Mitarbeitenden zu fördern“, erläutert Nils Wagener, Geschäftsführer der Königsteiner Gruppe.
Mitarbeiter-Bewertungen dienen zur Orientierung, Karriere-Websites nicht
Vergleichsweise groß ist der Anteil derjenigen, die mehr über den Teamzusammenhalt auf Karriere-Websites oder in Stellenanzeigen erfahren möchten. 49 Prozent von ihnen wünschen sich das. Allerdings geben nur 15 Prozent der Befragten an, Informationen zum Miteinander auf derartigen Unternehmensmedien gefunden zu haben. Allerdings könnte dieser niedrige Anteil auch daran liegen, dass die meisten Bewerberinnen / Bewerber den dortigen Angaben sowieso mit Skepsis begegnen.
Denn 65 Prozent nehmen Statements von Arbeitgebern zum Miteinander unter Kolleginnen und Kollegen nicht für bare Münze. Sie halten Unternehmensangaben dazu für eher unglaubwürdig. Stattdessen verlassen sie sich auf persönliche Kontakte (56 Prozent), um sich zum Thema schlau zu machen.
Außerdem stark im Kommen als Informationsmedium diesbezüglich: Arbeitgeberbewertungsportale wie kununu, die bereits 34 Prozent der jungen Menschen nutzen, um zu erfahren, wie das Wir-Gefühl in Unternehmen gelebt wird. In Vorstellungsgesprächen setzen immerhin 25 Prozent aller Befragten das Thema auf die Agenda.
Über die Studie
Im Auftrag der Königsteiner Gruppe befragte das Kölner Marktforschungsunternehmen respondi bundesweit 1.027 berufstätige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in allen Altersstufen. Dabei wurden je zur Hälfte Akademikerinnen / Akademiker und Nichtakademikerinnen / Nichtakademiker befragt. Der Befragungszeitraum lag im November 2021.